Die Kraft einer Massagetherapie liegt nicht nur in den Methoden, sondern ganz besonders auch in der Hand, die sie ausführt. Der Behandler geht dabei in vielerlei Hinsicht mit seinen Berührung ‘unter die Haut’ und in der therapeutische Hand ist in hohem Grad das konzentriert, was den Therapeuten ausmacht: seine Persönlichkeit. Jede Behandlung ist somit einzigartig, sowie Kunst und Wissenschaft zugleich, was sie quasi zur "sensorischen Rehabilitation“ macht. Durch das gezielte Begreifen sowie das sensitive Behandeln im Rahmen einer Therapie werden Spannungen und chronische Schmerzen gleichsam moduliert.
Martin Roth wurde 1957 in Seklerburg geboren. Er ist verheiratet und hat einen Sohn, sowie eine Enkelin. Dass er mit Menschen arbeiten will, war schon sehr früh klar, aber es gab auch in seinem Leben einen „Tag X”, der entscheidend für ihn war. Als ehemaliger Leistungssportler (Judo) hatte er den unermüdlichen Wunsch, täglich besser zu werden. Sein Ziel ist es, Spuren zu hinterlassen: Seine Vision von einer besseren und gesunden Welt hält ihn dazu an, sein Wissen nicht nur für sich zu behalten, sondern es auch weiterzugeben. So hält er Vorträge und Seminare im In- und Ausland. Ein Gespräch mit Professor Willi Dungl hat dabei den Ausschlag gegeben. Diese Begegnung überzeugte ihn, seine Hände und sein „Helfersyndrom” in seinem Beruf einzusetzen.
Seit 1995 ist er selbständiger Masseur und seit 2004 freiberuflicher Heilmasseur/„Wahltherapeut”. Nebenbei ist er seit 2000 nominierter Prüfer in der LAP-Kommission Wien und war sieben Jahre am Universitäts-Sportinstitut (USI) Wien tätig. Seit 2008 ist er nominierter Fachexperte für Massage der WK-Wien und wurde 2019 zum Pörtschacher Orthopädie/Manuelle Medizin-Kongress eingeladen. Sein Vortrag (Chronische Schmerzen und Dermoneuromodulation (DNM)) wurde vom Springer-Verlag (Manuelle Medizin) publiziert und in die medizinische Datenbank aufgenommen (Roth, M., Manuelle Medizin 2020. 58:39–45, https://doi.org/10.1007/s00337-019-00632-x). Nach 25 Jahren Berufserfahrung kreuzte sich sein Weg zudem mit dem amerikanischen Therapeuten Rey Allen. Er hat seinen Blick zur Arbeit der Kanadierin Diane Jakobs - Dermo-Neuro-Modulation, sowie zu den neuesten Erkenntnissen der australischen Schmerzforscher Butler/Moseley gelenkt.
Martin Roth folgt der Philosophie, dass jeder Therapeut den Wunsch hat, die Geheimnisse des Seins und darin vielleicht sogar sich zu entdecken. Dabei erweist sich der Weg, eine Behandlung in ihren psychologischen und philosophischen Zusammenhang zu stellen und zu versuchen, die zugrunde liegenden Ursachen eines Schmerzes zu entschlüsseln, als gerechtfertigt. Selbstkritik ist dabei das Zeichen eines positiven Selbstbewusstsein. Therapeuten müssen dogmatische Praxismuster hinterfragen, um den Herausforderungen zu begegnen, die wir derzeit haben. Und sie sind es den Menschen, die ihnen anvertraut sind, schuldig, immer zu versuchen, "weniger" falsch zu liegen und die Forschung zu nutzen, um den bestmöglichen Ansatz für die Patientenversorgung zu finden. Dies ist auch ein humanistischer Akt. „Wer gegen den Strom schwimmt, der gelangt zur Quelle“, denn "nur tote Fische schwimmen mit dem Strom".
Gegen was ist eine Massage alles hilfreich?
Weil wir uns immer weniger bewegen, sind Massagen notwendiger denn je. Muskuläre Dysbalancen, Stress und "Social Distancing"/"Home Office" verursachen ähnliche Spannungen und Schmerzen im Körper. Modernes Arbeiten ohne Computer ist heute nicht mehr vorstellbar. Die dazugehörigen Krankheitsbilder werden mit "Computertrauma" am zutreffendsten beschrieben.
Jeder Betroffene kennt das: am Anfang nimmt man eine Verspannung wahr und zunächst hilft ein heißes Bad oder ein entspannendes Wochenende. Im zweiten Stadium folgen dann Kopfschmerzen, eventuell mit Schwindelgefühl oder Tinnitus, sowie Schulter-Nackenschmerzen mit Ausstrahlung. Bei einem Arztbesuch bekommen diese Beschwerden klingende Namen wie Zervikalsyndrom, Cervicobrachialgie oder Mausarm.
Eine ganzheitliche Behandlung gegen das „Computertrauma“ bietet eine effektive, plausible Lösung ohne Medikamente und Nebenwirkungen.
Wieso ist eine Massage so gesund?
Die Rolle des Klinikers ist mehr, als nur den Fehler zu suchen, finden und ihn dann zu korrigieren! Der Körper ist eher ein Ökosystem und weniger ein Auto, das repariert werden muss. Unsere Behandlung sollte dies widerspiegeln.
Aber Achtung: Bei Toolbox-zentrierten Behandlungen geht es um den Praktiker, nicht um den Patienten. Diese Toolbox-Kliniker neigen dazu, zuerst ihre “Lieblingswerkzeuge” (Methoden) zu verwenden und dann in einer etwas zufälligen Reihenfolge auf andere Werkzeuge zurückzugreifen, wenn sie nicht die benötigte Reaktion erhalten. Die Werkzeuge selbst werden Sie nicht weiterbringen - was zählt, ist der Denkprozess, der dem Ganzen zugrunde liegt.
Die Kraft der Behandlung liegt nicht in den Methoden, sondern ganz besonders in der Hand, die sie ausführt und im Gehirn, das ihre Wirkung steuert.