Es stimmt. In unserer Gesellschaft spielt die aktive Freizeitgestaltung immer mehr eine untergeordnete Rolle. Michael Ginner, 41 Jahre alt, aus Wien will das ändern. Und zwar, indem er eine neue Möglichkeit schuf, die sich als Alternative zu den herkömmlichen Freizeitbeschäftigungen wie Kino, Computerspiele, Fernsehen bietet. Und was soll das sein? Ein kleines kurzweiliges Abenteuer, das man mit seinen Freunden erleben kann.
Dazu erklärt der zweifache Vater, dass ihm die Idee vorschwebte, die Leute wegzubekommen vom Computer oder dem Handy, damit sie wieder aktiv was unternehmen mit ihren Freunden, ihrer Familie und ihren Kollegen. Er wollte ihnen etwas geben, über das sie reden können und ihnen wirklich im Gedächtnis bleibt.
Also fasste er 2014 den Entschluss sich mit Escape Rooms selbstständig zu machen. Ursprünglich eröffnete Michael Ginner mit einem Partner das Geschäft. Die Partnerschaft wurde im Dezember 2018 aber beendet, weshalb er nun allein weiter macht. Ihm bereitet es große Freude, zu sehen, wie die Kunden dank seiner Escape Rooms eine gute Zeit erleben und begeistert sind von den Räumlichkeiten.
Ich selbst spiele gerne Escape Rooms und bin auch schnell. Allerdings bestimmt immer das Team das Tempo und den Fortschritt. Je besser das Team gemeinsam spielt, desto besser die Leistung – und am Ende auch die Freude über das Erreichte.
Mir persönlich gefallen die Räume am besten, die Mechaniken aufweisen, die man verstehen kann, aber auch mitverfolgen kann, was passiert, wenn man sie betätigt. Ebenfalls wichtig, ist ein durchgehender Spielflow.
Ich versuche auch selbst meine Räume so zu gestalten, dass sie meinen Erwartungen gerecht werden. Ich lasse also auch meine eigenen Ideen einfließen.
Aus meiner Sicht ist nicht die Apparatur von großer Bedeutung, sondern der Spielleiter. Der Spielleiter kann entweder eine gute Atmosphäre schaffen, in der die Gruppe eintauchen kann, oder eine schlechte und so das Spiel verderben. Daher liegt es am Spielleiter und seiner Fähigkeit, sich in die Gruppe hineinzuversetzen und dementsprechend Hilfestellungen zu geben, die auch zum Thema passen und auch wieder in Rätsel oder Fragen verpackt sind. Er sollte auch nur dann helfen, wenn die Gruppe ins Stocken gerät. Dafür ein Gefühl zu bekommen ist die Aufgabe eines guten Spielleiters.
Aus meinem Portfolio an fünf Indoor-Missionen sind zurzeit die Missionen Montezumas Grab – unsere Challenge Mission, in der sich die Gruppen in zwei kleinere teilt und zeitgleich gegeneinander antritt – der Renner. Es geht darum, die Rätsel-Abfolge möglichst schnell zu lösen. Die schnellere Gruppe bekommt dann den goldenen Schlüssel aus der Schatzkammer des Montezumas. Beliebt ist auch das Bergwerk, in dem die Gruppe aufgrund einer Explosion verschüttet wird und sich nur selbst wieder befreien kann durch eine weitere Sprengung. Und zu guter Letzt sei noch die Western Jailbreak Mission erwähnt, in der die Gruppe einen korrupten Sheriff überlisten soll, um an eine Karte zu gelangen. Diese brauchen sie, um zu fliehen, statt am Galgen zu enden.
Buchen würde ich zwei Wochen im Voraus, damit auch wirklich das Spiel zur Verfügung steht, das man besuchen möchte.
In unseren Räumen können 38 Personen zeitgleich spielen. Wir haben auch zwei Standorte, die nur zwei Minuten zu Fuß voneinander entfernt liegen. Deshalb sind wir in der Lage, auch größere Gruppen zu bedienen.
Bei uns sind alle Altersgruppen vertreten. Besonders bei Familien sind Escape Rooms beliebt – mitmachen tun dabei oft alle drei Generationen. Das ist gut, weil dadurch die verschiedenen Fähigkeiten vorhanden sind, die man braucht, um dem Raum zu entkommen. Die da wären: Geduld, Geistesblitz, Geschick oder Wissen und vieles mehr.
Bei uns sind alle willkommen. Und es gibt viele Anlässe, die sich dafür eignen uns zu besuchen: ob Polterabende, Geburtstage, Firmenevents, Schulausflüge oder einfach ein Treffen mit Freunden.
Ursprünglich hat sich Michael Ginner zum Tischler ausbilden lassen. Er besitzt also das Know-how, um solche Escape Rooms schön zu gestalten. Bevor er sich aber dazu entschloss, sich selbstständig zu machen, arbeitete er bei der Bundeswehr, absolvierte gar mehrere Auslandseinsätze. Danach war er einige Zeit wieder als Tischler tätig, bis er dann sein Geschäft gründete. Heute beschäftigt er 16 Studenten als Spielleiter, zwei Filialleiter und eine externe Person, die sich in Sachen Film, Grafiken, Webseite und Marketing professionell auskennt.