Vielen Fotografen ergeht es ähnlich wie Roman Huditsch: Die Ausübung des liebsten Hobbys, der Fotografie, nimmt Überhand und es stellt sich die Frage, ob sich das Hobby weiterhin als solches durchführen lässt, oder ob eine Berufung darin zu erkennen ist. Roman wagte den Schritt und machte sich als Fotograf selbständig. Doch woher nimmt er seine Inspiration? Welche Fotos sind seine erfolgreichsten? Weshalb bietet er sein Wissen auch in Fotokursen an? Welche Utensilien sind bei der Arbeit seine liebsten und welche Tipps hat er bezüglich des Findens des eigenen Stils und der Anschaffung von Foto-Hardware? Roman stand uns in einem Interview Rede und Antwort, um uns eben diese Fragen zu beantworten.
Dabei fand Roman, der bald 39 Jahre alt wird, in seiner langjährigen Heimat in der Nähe des österreichischen Neusiedler Sees zu seiner Berufung – die Landschafts- und Naturfotografie wurde zu einem seiner größten Hobbys, das er schließlich zu seinem Beruf machte. Sein Studium im Informationsmanagement an der FH Burgenland benötigt er dabei heute kaum noch. Das Wissen und die Fähigkeiten, die er heute in der Fotografie benötigt, lernte er vorrangig autodidaktisch.
Der Berufsweg des Fotografen begann für Roman dabei erst 2017. Seit dem findet er nebenberuflich vor allem in dem Bereich der Hochzeitsfotografie, auf Paar- und Portraitshootings sowie in der Landschaftsfotografie Beschäftigung. Gerade die Arbeit mit Menschen, bei der er immer versucht soweit möglich auf die Bedürfnisse seiner Kunden einzugehen und Sorge zu tragen, dass sie sich zu jeder Zeit wohlfühlen, bereitet ihm dabei eine grosse Freude. Es gibt jedes Mal wieder etwas ganz Neues zu lernen. Entspannung findet er jedoch noch immer in der Natur und auf Reisen. Dort kann er sich entspannen und in Ruhe auf Motivsuche begeben – was sich wunderbar mit der Fotografie mit Menschen ergänzt.
Obwohl es für einen Fotografen vielleicht ein wenig „abgedroschen“ klingen mag, aber die Kamera ist wirklich mein (fast) ständiger Begleiter. Egal, ob ich mich auf Reisen in fremden Ländern oder einfach am Sonntag beim Familienspaziergang befinde – meine Fuji oder meine Canon ist immer in Griffweite, denn schöne Motive lassen sich ja bekanntlich überall finden. Es hat sich aber recht schnell herausgestellt, dass es mich immer wieder zum Wasser hinzieht. Gerade der Neusiedler See bietet für mich ein riesiges Potenzial an Bildern (und Entspannung). Diese Bilder kommen auch bei meinen KundInnen am besten an, da sie zum einen ein Gefühl der Ruhe und Weite vermitteln und zum anderen auch für ein wenig Urlaubsstimmung sorgen. Natürlich hole ich mir aber auch in zahlreichen Workshops und Gesprächen mit Kolleginnen immer wieder Ideen für neue Fotomotive.
Auf jeden Fall! Da ich immer gerne mit Menschen zu tun habe, macht es mir auch große Freude, die Erfahrungen, die ich jetzt in den letzten 15 Jahren sammeln konnte, möglichst praxisnahe an andere weitergeben zu können. Dabei sehe ich immer wieder aufs Neue, dass man als „Workshopleiter“ auch von seinen Teilnehmern so unglaublich viel lernen kann. Denn die Zugänge zur Fotografie und Blickweisen sind höchst unterschiedlich und führen in Kombination zu äußerst interessanten Ideen. Wichtig ist jedoch auch immer, dass der Spaß und die Freude am gemeinsamen Erarbeiten von Inhalten nie zu kurz kommt.
Mittlerweile bin ich überwiegend als Hochzeitsfotograf unterwegs. In den etwas kälteren Monaten komme ich allerdings auch dazu, meiner Leidenschaft als Landschaftsfotograf nachzugehen. Natürlich gehören auch authentische Portraitfotos und außergewöhnliche Headshots zu meinem Tagesgeschäft.
Meine liebsten Werkzeuge sind zweifellos meine lichtstarken Festbrennweiten und meine Graufilter, da ich zum einen meistens sehr offenblendig bei Blende 1.2 bis 2.0 fotografiere und zum anderen auch bei Tageslicht gerne mit sehr langen Verschlusszeiten von bis zu einigen Minuten arbeite.
Obwohl sich in den letzten Jahren mein Bildstil doch ein wenig gewandelt hat, denke ich doch, dass ich jedem meiner Bilder einen erkennbaren persönlichen Stempel aufdrücke.
Gerade zu Beginn ist es aus meiner Sicht wichtig, einfach vieles ohne Scheu auszuprobieren und sich dabei aber auch viel Zeit zu lassen. Denn wirklich außergewöhnliche Bilder entstehen nur dann, wenn man sich auch ausreichend Zeit für die Beschäftigung mit dem Motiv nimmt. Welche Perspektive eignet sich am besten? Mit welchem Licht bzw. zu welcher Tageszeit möchte ich mein Motiv in Szene setzen? Welchen Motivabstand, Verschlusszeit, Blende wähle ich? Dabei spielt es für mich nur eine sehr untergeordnete Rolle, mit welcher Kamera man fotografiert, da das zu einem Großteil von den eigenen Anforderungen (Gewicht, Größe etc.) und Ansprüchen abhängt. Schöne Bilder lassen sich mittlerweile mit jeder Kamera schießen. Daher empfehle ich meinen WorkshopteilnehmerInnen auch immer, in gute Objektive zu investieren, da diese einen Fotografen meist für längere Zeit begleiten und so eine größere Investitionssicherheit bieten.
Roman Huditsch findet beinahe alles, was er braucht, in der Fotografie. So ist es nur konsequent, dass er sich als Fotograf selbständig machte. Dabei führte seinen Weg vom leidenschaftlichen Fotografieren von Natur und Landschaft hin zur Hochzeits-, Paar- und Portraitfotografie. Diese Art der Fotografie, in der Roman stets etwas Neues lernt, bereitet ihm viel Freude. Doch auch heute noch, wenn Roman Entspannung sucht, zieht es ihn in die Natur – vor allem in die Nähe von Wasser – um sich in Ruhe der Motivsuche zu widmen.