Die meisten Leute treiben Sport, um physisch fit zu bleiben. Es ist allseits bekannt, dass Sport auch Prozesse freisetzt, die dem seelischen Gemüt helfen, aber es gibt auch einige Sportarten, die einen spezifischen spirituellen Fokus haben. Eine dieser Sportarten ist die chinesische Praktik Qi-Gong, die schon seit über tausend Jahren ausgeübt wird.
Sifu Leonard Lackinger wurde 1981 in Wien geboren und wuchs im niederösterreichischen Weinviertel auf. Nach seiner HAK-Matura begann er, im Büro einer Lebensmittelfirma zu arbeiten. Dort ist er heute noch teilzeitmäßig als Problemlöser tätig. Zudem führt er verschiedenste Projekte durch.
Lackinger war schon immer sportlich, hat Fußball und Basketball gespielt, und ist Skateboard und Snowboard gefahren. Doch im Winter 2007/2008 wurde er des Herumhängens am Computer in der Wohnung überdrüssig und er entschied sich dazu, Shaolin Kung Fu auszuprobieren.
Er hatte schon immer Interesse an Meditation und der kombinierten Übung von Körper und Geist, und war sofort von Shaolin Kung Fu begeistert. Nach einem Jahr eifrigem Training unterstützte Lackinger seinen damaligen Trainer beim Unterricht und lernte im Jahr 2009 seinen heutigen Meister, Wong Kiew Kit, bei einem Seminar für Shaolin Qi Gong kennen. Daraufhin besuchte Lackinger auch seine Seminare zu Shaolin Kung Fu und Tai Chi Chuan in aller Welt, und war einige Male auch in seiner Heimat Malaysia. Großmeister Wong, der beim Qi Gong-Weltkongress zum Qi Gong-Meister des Jahres gekürte wurde, gründete das Shaolin Wahnam Institute mit dem Ziel, die positiven Nutzen der Shaolin-Künste auf Gesundheit, Vitalität, Leistungskraft und spirituelle Entwicklung weltweit zu verbreiten. Heute ist es in vielen Ländern der Welt vertreten.
Nach und nach zog es Lackinger immer mehr zu den Künsten von Shaolin Wahnam hin, und im November 2013 eröffnete er seine eigene Schule in 1020 Wien, die er als selbständiger Unternehmer leitet. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler profitieren seither von der einzigartigen Lehrmethodik und den faszinierenden Künsten Shaolin Qi Gong, Shaolin Kung Fu und Tai Chi Chuan. Damit alle Schülerinnen und Schüler immer gut betreut sind und “Sifu Leo” auch mal Zeit mit seiner Freundin und dem gemeinsamen Sohn Louis verbringen kann, unterstützen ihn drei Assistant Instructors beim Unterrichten seiner Schülerschaft.
Lackinger hat sich viel in Web-Design, Bild- und Videobearbeitung fortgebildet, was er nun alles auf der umfangreichen Webseite seiner Schule ausleben kann. Nach eigener Aussage ist er sehr glücklich, dass er sein Hobby zum Beruf machen konnte, und hat im Unterrichten der Shaolin-Künste seine Berufung gefunden. Er empfindet es als den schönsten Job der Welt, weil er damit nicht nur sich selbst stetig verbessern kann, sondern auch die positiven Veränderungen seiner Schülerinnen und Schüler miterleben und nach dem Training in viele strahlende Gesichter blicken darf.
Seit ich Qi Gong 2009 das erste Mal von Großmeister Wong gelernt habe, übe ich zweimal täglich. Mein Tag beginnt mit zehn Minuten Qi Gong und endet mit rund einer halben Stunde Kampfkunstpraxis, die ebenfalls Energietraining beinhaltet. An vier Tagen die Woche unterrichte ich außerdem leidenschaftlich mehrere Stunden.
Heute kann ich sagen, dass ich ein komplett anderer Mensch bin. Ich bin nicht mehr so leicht reizbar und grantig, kann mit Stress und Druck gut umgehen und werde kaum krank. Hin und wieder ärgere ich mich auch, aber ich kann dann viel schneller loslassen und meine Mitte wiederfinden. Häufig höre ich „Wie kannst du da nur so ruhig bleiben?“ oder „Ich bewundere, dass du das so locker siehst.“
Früher hatte ich oft starke Rückenschmerzen, die ich überwinden konnte. Falls es doch mal wo zwickt, kann ich das mit einfachen Übungen rasch auflösen. Zudem fällt es mir leicht, mich lange Zeit auf eine Sache zu fokussieren, und ich bin viel produktiver. Ich brauche weniger Schlaf und kann binnen Sekunden einschlafen, anstatt mich wie früher im Bett herumzuwälzen.
Zusammengefasst bin ich viel gesünder, beweglicher, ausgeglichener, zufriedener und einfach glücklicher als früher. Meine Schülerinnen und Schüler konnten ebenfalls verschiedenste Beschwerden, von Burnout und Depression über Kopf- und Regelschmerzen bis hin zu Rheuma und Allergien hinter sich lassen. Viele berichten mir, dass ihre Leistungskraft im Sport und Beruf gesteigert ist und die Regenerationszeit nach Anstrengungen und Verletzungen viel kürzer ist als früher. Die Liste guter Gründe für Qi Gong lässt sich fast endlos fortsetzen.
Das Shaolin-Kloster im Norden Chinas gilt als die Wiege der Kampfkünste, sowie als Geburtsstätte des Zen-Buddhismus. Die größten Meister der Welt haben Shaolin Qi Gong dort über 1500 Jahre immer weiter verfeinert. Heute ist der wiederaufgebaute Shaolin-Tempel hauptsächlich ein Tourismuszentrum. Wahre Meister sind sehr selten geworden.
So wie Shaolin Kung Fu und Tai Chi Chuan ihre ursprünglichen Nutzen von Kampfanwendung und spiritueller Kultivierung in den meisten Schulen verloren haben, ist auch das meiste Qi Gong heute leider sehr oberflächlich und wenig wirksam. Deinen Meister oder deine Meisterin solltest du daher anhand vom Aufwand und dem Resultat der gelehrten Praxis auswählen. Bei den seltenen hochwertigen Schulen kannst du mit wenig Zeitaufwand Großartiges bewirken.
Shaolin Qi Gong, wie du es bei uns lernen kannst, beschränkt sich nicht nur auf Teilgebiete. Es ist sehr umfassend und vielfältig. Es reicht vom Auflösen von Blockaden, über Leistungssteigerung, bis hin zu spiritueller Praxis – unabhängig von Religion. Du kannst ohne Vorkenntnisse einsteigen und dich bis zur Meisterschaft entwickeln.
Eines der besten Dinge an den chinesischen Meditations- und Kampfkünsten ist, dass du keinerlei besondere Hilfsmittel dafür benötigst. Ich empfehle meinen Schülerinnen und Schülern einfach flache Schuhe und lockere Kleidung zu tragen.
Es ist auch ganz egal, wo du gerade unterwegs bist: ein kleiner Platz, so groß wie deine Armspannweite, an dem du möglichst ungestört bist, genügt zum Trainieren. Lediglich die Zeit zum Üben musst du dir nehmen, was bei den alltagstauglichen zehn Minuten bei uns leicht machbar ist.
Ich möchte, dass Qi Gong eines Tages so bekannt und verbreitet ist wie Yoga. In immer hektischer werdenden Zeiten ist es wichtig, auch zur Ruhe kommen zu können. Ich finde, es gibt nichts, das dafür so geeignet, einfach und effizient ist wie unser Qi Gong. Außerdem wünsche ich mir, dass viele Menschen wirkungsvolles Qi Gong auf hohem Niveau kennenlernen können und nicht bloß ein paar sanfte chinesische Gymnastikübungen von einem Video nachturnen.
Echtes Qi Gong, also bewegte Meditation, die Körper, Energie und Geist zugleich trainiert, hat weit mehr zu bieten als ein wenig Entspannung und gelockerte Gelenke. Ich stecke all meine Energie darin, Menschen zu helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Und ich werde weiterhin geeignete Schülerinnen und Schüler zu Lehrern ausbilden, damit die authentischen Künste und ihre wunderbaren Nutzen für die Menschheit erhalten bleiben.
Qi Gong kann in Sachen Bekanntheit und Beliebtheit nicht mit Yoga mithalten. Doch womöglich ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändert. Denn immer mehr leiden Menschen an den Folgen hektischer Zeiten. Mit Qi Gong werden Stressresistenz und Schlaf gefördert, sowie gesundheitliche Leiden eingedämmt, wie zum Bespiel Rückenschmerzen oder Depressionen. Alles Dinge, von denen unsere Produktivität und Lebensfreude abhängig sind.