Massenproduktion ermöglicht es uns heutzutage, unsere Klamotten günstig, schnell und vielfältig einzukaufen. Dabei kann es unheimlich viel Freude bereiten, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und seine Ideen in Klamotten oder Patchworkdecken zu verwirklichen. Wer sich ans Werk macht, sollte allerdings wissen, dass die richtige Ausrüstung, Geduld, und die verlässlichen Anweisungen von Profis wichtige Faktoren sind.
Brigitte Cerny, 52 Jahre alt und geborene Österreicherin, ist eine dieser Profis. Mit der Gründung ihrer „Stoffzauberei“ hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht: hier findet man alles rund um das Thema Stoff, wie zum Beispiel Baumwollstoffe in einer sehr großen Auswahl – mittlerweile über tausend Stoffballen hundertprozentiger Baumwolle –; Nähmaschinen der Marke Bernina mit Zubehör; eine eigene Werkstatt für alle Nähmaschinen-Modelle; und Patchwork Zubehör wie Schneidematten; Rollschneider; Schablonen; Bücher; aber auch eigene Taschen- und Rucksackkreationen; Patchworkdecken und Quilts; Babydecken und Kinderspielwaren aus Stoff; Pölster; Knopfketten aus Perlmutt; und vieles mehr. Da ihr Arbeitsplatz direkt neben dem Wohnhaus ist, kann Cerny zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Ideen umsetzen. Ihre Leidenschaften Upcycling und Patchwork lassen sich hervorragend vereinen, und auf Plastik versucht die umweltbewusste Cerny schon lange zu verzichten.
Die dreifache Mutter ist seit 28 Jahren verheiratet und HAK-Matura-Absolventin, die auch das Fremdenverkehrskolleg mit Matura abschloss. Zehn Jahre lang war Cerny Lernbegleiterin beim Bunten Schirm-Hilfswerk, zwölf Jahre Tagesmutter beim Hilfswerk, viele Jahre Büroangestellte – aber die Freude am textilen Gestalten war immer da. Die Kreationen, die Cerny schuf, fanden großen Anklang, 2009 dann wagte sie neben ihrem Bürojob die ersten Schritte in die Selbständigkeit und gründete die „Stoffzauberei“. Seit 2019 ist sie vollzeitselbstständig, und seit vergangenem Jahr hat Cerny einmal pro Woche eine Aushilfe.
Ich war schon immer ein kreativer Mensch. Das Spielen mit Farben hat mich von Anfang an begleitet. Aus „alt“ wieder „neu“ zu zaubern, ist oft eine echte Herausforderung. Seit ich mich mit der „Stoffzauberei“ selbständig gemacht habe, versuche ich in Kursen meine Begeisterung für Patchwork weiter zu geben.
Beim Handquilten braucht es gar keine Vorkenntnisse – die Begeisterung am Gestalten ist von Vorteil. Genauigkeit ist beim Patchwork nähen wichtig, sowie eine gute Nähmaschine mit der Möglichkeit der Erweiterung. Alles andere wird in den Kursen gelehrt und ich helfe gerne und sooft es nötig ist.
Die eigene Nähmaschine wäre super, wenn schon eine vorhanden ist und mitgebracht wird. Ansonsten kann auch eine Leihmaschine verwendet werden. In den Kursen sind maximal sechs Personen, Männer und Frauen. Ich biete auch Workshops von zirka einer halben Stunde sowie drei Stunden an, bis zu Kursen die über eineinhalb Tage gehen.
Beim Stammkaffee am ersten Mittwoch im Monat wird oft nur eine Technik gezeigt und ausprobiert, da gibt es kein Zeitlimit, es kann jeder und jede kommen, wenn Zeit ist. Frei nach dem Motto – wer kommt, ist da.
Für die Kurse ist zwei Wochen vorher zu bezahlen. Das verwendete Material wird nach Aufwand direkt im Kurs verrechnet. Anfängerkurse, die in vier bis fünf Einheiten angeboten werden, sind im Voraus zu bezahlen. Workshops werden direkt nach dem Kurs bezahlt.
Quilten ist nicht nur ein Hobby, das einen kreativen Kopf stimuliert, sondern hilft auch, nachhaltig zu leben. Obwohl ein minimales Maß an Anweisungen erforderlich ist, ist die Hauptsache, dass man Begeisterung mitbringt. Noch nicht einmal eine eigene Nähmaschine ist ein K.O.-Kriterium, da in entsprechenden Kursen oftmals das notwendige Equipment angeboten wird, so dass man nicht in teure Ausrüstung investieren braucht, bevor man sich seines neuen Hobbys sicher ist.