Kleinbetriebe in der Möbelbranche sind durch die großen Handelsketten seltener geworden. Individuell angepasste und kreativ gestaltete Einrichtungen mit hohen Qualitätsansprüchen sind aber nach wie vor gefragt – besonders, wenn man auf einen Betrieb setzen kann, der seit Generationen das Handwerk perfektioniert hat und einige Auszeichnungen vorweisen kann wie Raumausstatter Katzmair in Linz.
Wie uns Juniorchef Christian M. Katzmair, 1971 in Linz geboren, berichtet, durften sie sich kürzlich über den Sieg einer Mitarbeiterin in der Europameisterschaft sowie über einen Landeslehrlingssieg der Tapezierer und Dekorateure freuen.
Das Handwerk hat Christian im Betrieb seiner Eltern erlernt, den er 1997 in der zweiten Generation übernommen hat. Gegründet wurde die Werkstatt 1964 und hat seit dem 20 Lehrlinge und 14 Facharbeiter ausgebildet und beschäftigt. Über die Jahre aber weiterhin ein familiärer Kleinbetrieb geblieben, braucht es wohl nicht nur handwerkliches Können oder Erfahrung in der Betriebsführung, sondern auch Leidenschaft zum Beruf und verlässliche Partner, die die vorgegebenen Qualitätsstandards erfüllen und damit auch die Käufer, die vorwiegend Privatkunden sind, zufriedenstellen.
Es ist mir praktisch in die Wiege gelegt worden, da ich den elterlichen Betrieb übernommen habe, war alles auf dieses eine Ziel ausgerichtet, schneller, kurzer Abschluss einer Schule (Hauptschule), dann für die kaufmännische Ausbildung sorgen; das war dann die Handelsschule, die ich mit gutem Erfolg abgeschlossen habe; und dann natürlich die Lehre. Nach der Lehre war ich ein Jahr bei einem anderen Tapezierer, um nicht betriebsblind zu werden und Neues kennenzulernen. Nach diesem Reifeprozess bin ich wieder in den elterlichen Betrieb eingetreten. Dort habe ich mich auf die Meisterprüfung vorbereitet und diese am 7. Juli 1995 abgelegt.
Eineinhalb Jahre später habe ich den Betrieb übernommen. Wenn man mit den Kunden spricht, sich in ihre Wohnsituation hineindenkt, dann ist es eine Freude, ihnen beim Einrichten und Ausstatten behilflich zu sein. Bis heute macht dies viel Spaß.
Alles vom Vater gelernt, vor allem das alte Polstern mit Schnürungen und alten Materialien arbeiten, dabei aber nicht die Weiterentwicklung verpassen und Neues einbinden, Techniken wie Materialien. Tapezierer und Maler war schon immer ein ähnliches Berufsbild. Der alte Name, der auf meinem Meisterbrief steht, war Tapezierer und Bettwarenerzeuger. Da war Polstern und Tapezieren eingebunden, mit der Zeit wurden im Berufsbild auch einfache Malerarbeiten angeboten und eingegliedert.
Wir kommen mit relativ wenig Werkzeug und Maschinen aus. Vieles ist bei uns wirklich Handarbeit. Beim Federnschnüren braucht man beispielsweise zuerst noch einen Gurtenspanner, sonst nur Nagel und Hammer, damit man den Schnürspagat und die Federn in die richtige, gewünschte Form bringt. Klammermaschine, Faden, Zwirn, Nähmaschine…. das ist so das gröbste, das dazu benötigt wird. Viel Gefühl in den Händen, Ästhetisches zu erkennen und zu formen, dann hat man schon ein gutes Rüstzeug für den Polsterer. Die Vielfalt an tollen Stoffen machen das Stück komplett.
Da wir ein Komplettausstatter sind, haben wir natürlich auch Böden im Angebot. Angefangen von Naturprodukten über Teppiche und Vinylbeläge, Parkettböden, Linoleum, aber auch Laminatböden, da gibt es eine große Vielfalt, wo sich jeder etwas finden kann. Der Trend liegt derzeit eindeutig im Teppichboden und in den Vinylbelägen.
Wetter und Sonnenschutz sind so individuell wie die verschiedenen Fenster und Wintergärten es eben sind. Genauso unterschiedlich sind die Kosten dazu. Vor allem bieten sie viel Dekoelemente, um den Raum zu schützen und auch behaglich zu machen, mit edlen Stoffen und Techniken.
Das erlernte, traditionelle Handwerk bildet die Basis für eine gute Qualität diverser Raumausstattungen. So ist es auch möglich, alte Möbelstücke neu aufpolstern und in einem geschmackvollen Design überarbeiten zu lassen. Das Erkennen von neuen Trends und die Nachfrage am Markt gehören daher wesentlich dazu, um den Kunden zufriedenzustellen. Dazu gehört für einen Komplettausstatter auch ein breites Sortiment. Dies sollte spezielle Wünsche und die Bandbreite kreativer Möglichkeiten abdecken, und somit auch über die Herstellung von Polstermöbeln hinausgehen.