Welche Umgebungsbedingungen tragen dazu bei, dass sich eine Beziehung auf positive Weise entwickeln oder verändern kann? Wie kann man zum Beispiel nach einer Kränkung dem „Vertrauenspflänzchen“ wieder zu einem gesunden Wachstum verhelfen? Dr. Astrid Wonisch hilft im Zentrum von Graz vor allem Paaren bei der Suche nach Antworten.
Dr. Astrid Wonisch ist in freier Praxis als Psychotherapeutin und Coach tätig. Auf ihren Webseiten findet man nähere Informationen über sie und ihre Arbeite (www.astrid-wonisch.at, www.paartherapie-graz.com). Ihre berufliche Karriere begann sie am Institut für Pflanzenwissenschaften als Wissenschaftlerin im Bereich Stressphysiologie. Es ging dabei darum, Phänomene der Umwelt aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.
Daneben beschäftigte sich die heute 52-Jährige schon früh mit den vielen Facetten der menschlichen Kommunikation und absolvierte entsprechende Ausbildungen. Sie erwarb Diplome als systemischer Coach und als Lebens- und Sozialberaterin, wurde NLP-Master-Practitioner und durchlief eine Hospiz- sowie eine Hypnotherapie-Ausbildung. Besonders wichtig für ihre Arbeit als Paartherapeutin erachtet Dr. Wonisch ihre rund fünfjährige Ausbildung zur systemischen Psychotherapeutin.
Als jüngste von drei Töchtern hatte ich das Glück, bei Eltern aufzuwachsen, die mit uns Kindern, aber auch miteinander, sehr liebevoll und konstruktiv umgegangen sind. Gleichzeitig habe ich schon als Jugendliche viele Beispiele gesehen, wo Beziehungen durch endlose Streitigkeiten, Sprachlosigkeit oder eine schwere Krise, wie zum Beispiel einen Seitensprung, gescheitert sind. Mich haben daher zwei Fragen interessiert: Was sind die Unterschiede zwischen Paaren, denen es gelingt, eine schöne, erfüllende Beziehung zu haben und solchen Paaren, die nicht glücklich miteinander sind? Und wie kann man Paare dabei unterstützen, wieder zusammenzufinden und einen positiven Neustart zu schaffen?
Nehmen wir als Beispiel an, ein Mann und eine Frau kommen mit einem schwierigen Beziehungsthema zu uns in die Praxis. Erst werden beide gebeten, zu schildern, wie sie ihre Beziehung zurzeit wahrnehmen. Sehr wichtig ist dann zu klären, welche Hoffnungen bzw. Ziele die beiden in Bezug auf die Paartherapie haben. Eine typische Frage dazu ist: „Woran würden Sie erkennen, dass Sie sich als Paar in die gewünschte Richtung bewegen?“ Für unsere Arbeitsweise ist es charakteristisch, dass wir im Beratungsprozess dann nicht nur die Entwicklungsfelder des Paares im Blick haben, sondern immer wieder auch die positiven und wertvollen Aspekte der Beziehung gemeinsam mit dem Paar beleuchten.
Da Dr. Werner Walisch und ich nicht nur Praxiskollegen, sondern seit vielen Jahren auch privat ein Paar sind, arbeiten wir sozusagen als Paar mit Paaren. Wir kennen typische Paarthemen also nicht nur „theoretisch“, sondern auch ganz praktisch aus der Innensicht des gemeinsamen Beziehungsalltags. Die Strategien, die wir unseren Paaren vermitteln, haben wir selbst als Paar ausprobiert. Nur das, was wir selbst als hilfreich erlebt haben, geben wir an unsere Klientinnen und Klienten weiter. Für viele Menschen, die uns als ihre Paarberater wählen, ist das ein wichtiges Entscheidungskriterium. Da Werner aus den Geisteswissenschaften kommt und ich aus den Naturwissenschaften komme, sehen wir manches auch anders. Und das ist gut so. Dadurch können wir glaubhaft zeigen, dass unterschiedliche Sichtweisen kein Problem sein müssen, wenn man wertschätzend und konstruktiv damit umgeht.
Grundsätzlich reichen vier Stühle und ein Tisch als Grundausstattung für eine Paartherapie. Zusätzlich gibt es in unserer Praxis mehrere Flip-Charts, weil es manchmal hilfreich ist, Dinge zu visualisieren, also sichtbar zu machen. Außerdem arbeiten wir gerne auch auf einer symbolischen Ebene, zum Beispiel mit einem sogenannten Systembrett und verschiedenen Figuren, um Beziehungskonstellationen deutlich zu machen.
Niemand, der Paare professionell und auf seriöse Weise begleitet, wird den erfolgreichen Abschluss eines Therapieprozesses garantieren. Einen Erfolg zu garantieren wäre in etwa so, als ob ein Zahnarzt einem Patienten garantieren würde, keine Karies zu bekommen, ohne einen Einfluss darauf zu haben, ob dieser sich zu Hause gesund ernährt oder regelmäßig seine Zähne putzt. Ob ein Paar seine Probleme lösen und wieder zusammenfinden kann, hängt nicht nur davon ab, was während der Sitzung in den Praxisräumen passiert. Die besten Ideen und Hinweise sind wirkungslos, wenn sie beim Verlassen der Praxis verpuffen und zu Hause im wirklichen Leben des Beziehungsalltags vom Paar nicht umgesetzt werden.
Aus der Erfahrung von mehreren Tausend Paartherapie-Sitzungen sind für mich aufseiten des Paares sechs Faktoren für den Erfolg einer Paartherapie ausschlaggebend: Die Bereitschaft der Partnerin und des Partners, miteinander zu sprechen und einander zuzuhören. Dazu die Bereitschaft beider, Zeit in die Beziehung zu investieren und die Bereitschaft beider, problematische Muster zu verändern. Außerdem braucht man die Bereitschaft, belastende Ereignisse aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und die Bereitschaft, dem anderen „Fehler“ zu verzeihen, wenn er bereit ist, sich zu ändern. Nicht zuletzt brauchen beide die Bereitschaft, einseitige Schuldzuschreibungen, auch wenn es manchmal schwerfällt, zu unterlassen. Denn eine Beziehung ist nie ein einseitiges Geschehen, sondern vielmehr wie ein Tanz zweier Menschen. Diese steigen sich vielleicht manchmal auf die Zehen und kommen hin und wieder aus dem Takt. Aber im positiven Fall stellen Sie sich aufeinander ein, stimmen sich miteinander ab und bewegen sich im selben Rhythmus.
Dr. Astrid Wonisch und ihr Lebenspartner Dr. Werner Walisch vermitteln in ihrer gemeinsamen Praxis ratsuchenden Paaren nur solche Strategien, die selbst als Paar ausprobiert und als hilfreich erlebt haben. Dabei arbeiten sie gerne mit symbolischen Ebenen, um Beziehungskonstellationen sichtbar zu machen. Vielen Paaren haben die beiden Experten in Beratungsprozessen nicht nur Entwicklungsfelder verdeutlicht, sondern auch die positiven und wertvollen Aspekte der Paarbeziehungen.
Auf ihren Webseiten findet man nähere Informationen über sie und ihre Arbeit (www.astrid-wonisch.at, www.paartherapie-graz.com)