Die Musik ist ein ständiger Begleiter in unserem Leben. Bei manchen jedoch wird die Musik geradezu zu einer Leidenschaft. So erging es jedenfalls Stefan Maus aus Hamburg. Er beschäftigte sich bereits als Kind mit der Musik. Mit sieben Jahren begann der 53-Jährige die Geige zu spielen. Mit zehn folgte dann das Klavierspielen. Darüber hinaus spielte er noch ein bisschen Gitarre.
Später als er älter wurde, begann er noch viele weitere Instrumente zu spielen. Er war also bestens vorbereitet für sein Studium, das er direkt nach der obligatorischen Schulzeit in Angriff nahm. Studiert hat Stefan Maus zwei Fächer: Orchestermusik und Musikpädagogik. Abgeschlossen hat er beide Studiengänge mit staatlichem Diplom.
Heute arbeitet der gebürtige Hamburger freiberuflich als Musiker und Musiklehrer. Nebenbei spielt er in einem Klaviertrio und in einem Streichquartett. Das Unterrichten bereitet ihm jedoch besonderen Spaß, denn dank diesem Beruf kann er nicht nur sein Know-how weitergeben, sondern auch die Leidenschaft, die ihn antreibt.
Ich habe durch die Musik schon zahlreiche Länder gesehen. Gerade auf dem asiatischen Kontinent ist das Interesse an europäischer klassischer Musik groß. Japan, China und Südkorea haben zum Teil exzellente klassische Musiker und investieren sehr viel Zeit und finanzielle Mittel in dieses Genre.
Afrika würde mich sehr reizen, auch die Beschäftigung mit traditioneller afrikanischer Musik. Überhaupt beschäftige ich mich nicht nur mit klassischer Musik. Zwar bin ich nicht der typische Crossover-Musiker, liebe aber Jazz von Chicago bis Bebop. Ich kann wunderbar entspannen bei einer schönen Aufnahme von Miles Davis oder Scott Hamilton.
Viele Lehrer meinen, man könne kaum früh genug mit dem Erlernen eines Instruments anfangen. Ich sehe das etwas differenzierter. Es kommt immer auf die Auffassungsgabe und die Konzentrationsfähigkeit an. Es gibt 5-Jährige, die sich phantastisch auf das Abenteuer Musik einlassen, während einige 12-Jährige bei gleichen Aufgaben scheitern und erst eine Anlaufphase benötigen.
Ab einem gewissen Alter kommt uns Menschen unsere Art zu denken in die Quere. Am besten und schnellsten kommen wir im Musikunterricht voran, wenn wir das, was uns der Lehrer vermitteln möchte, einfach nur imitieren. Wenn wir überlegen, weshalb wir dieses oder jenes tun oder es sogar hinterfragen oder anzweifeln, treten wir auf der Stelle. Das ist eine völlig normale Denkweise für Erwachsene, die uns jedoch im Instrumentalunterricht hemmt.
Das ideale Alter für den Beginn des Musikunterrichts lässt sich demzufolge nicht pauschal festlegen. Nach meiner Erfahrung irgendwo zwischen fünf und zehn Jahren.
Meine jüngste Schülerin hat gerade angefangen und ist erst fünf, mein ältester Schüler wird dieses Jahr 80 Jahre alt. Er spielt schon seit einigen Jahren und macht unglaubliche Fortschritte, weil er es irgendwie geschafft hat, nicht darüber nachzudenken, weshalb er gerade so und nicht anders streichen sollte. Er tut es einfach und hat Erfolg.
Das hängt sehr vom Schüler ab. Auch die Art des Ensemblespiels spielt eine große Rolle. Wenn es um ein Klassenorchester geht, in dem der Anfänger mitspielen möchte, der Musiklehrer in der Schule mitzieht und entsprechend einfachere Stücke beziehungsweise Stimmen heraussucht, genügen schon wenige Wochen bis Monate.
Die Übungsstunden zu Hause sind ein leidiges Thema. Wie schön ist doch das Wetter, der Fußballplatz ist nebenan, und die Freunde warten schon. Und dann noch Geige üben? Schwierig sind auch die Ganztagsschulen, die zusätzliche Übungszeit verschlingen. Die ersten Musikhochschulen spüren bereits die Auswirkungen: Die Anzahl qualifizierter deutscher MusikerInnen bei Aufnahmeprüfungen sinkt, die Zahl der erstklassigen Prüflinge aus asiatischen Ländern steigt, weil deren Übungszeit in den geplanten Tagesablauf übernommen wird, ohne dass die Schulen einen Strich durch die Rechnung machen.
Ich denke, eine Stunde täglich bei jungen Anfängern sollte sehr gute Erfolge bringen. Vor allem aber die tägliche Beschäftigung mit dem Instrument ist sehr wichtig. Mit einer sechsstündigen Übungssitzung am Wochenende kann ich niemals das aufholen, was ich die ganze übrige Woche versäumt habe.
Die beste Lösung für Anfänger ist ein Mietinstrument. Nahezu jeder Geigenbauer wird für relativ kleines Geld ein gutes Instrument zur Verfügung stellen können. Obendrein kümmert er sich um Instandsetzung und Versicherung des Instruments. Der Spaß, der mit dem schöneren Klang einhergeht, ist nicht zu vergleichen mit dem Blechbüchsen-Sound einiger Billig-Instrumente für 50 oder 100 Euro.
Jüngere Schüler brauchen kleinere Instrumente, bis sie herausgewachsen sind wie aus ihren Schuhen. Dann benötigen sie ein größeres Instrument, bis auch dieses zu klein geworden ist. Nicht viele Eltern können oder wollen es sich leisten, jedes Mal ein neues Instrument zu erwerben. Ein Mietinstrument ist die kostengünstigste Lösung, wenn man Wert auf eine gewisse Qualität legt.
Tatsächlich bringt Stefan Maus viel Erfahrung als Musiker und Musiklehrer mit. Seine Tätigkeit als Musiklehrer begann der gebürtige Hamburger nämlich nur ein Jahr nach seinem Studienbeginn, also mit 20 Jahren. Heute arbeitet er hauptsächlich als Lehrer für Violine, Bratsche und Musiktheorie. Trotz seiner Beschäftigung als Musiklehrer hat er nicht aufgehört auch in Berufsorchestern zu spielen – er weist heute über 20 Jahre Erfahrung im Bereich Berufsorchester auf.