Wie Joana Paulus, 62 Jahre alt, aus Krakau in Polen erzählt, haben sie die zentralen Fragen des Lebens schon immer interessiert. Deshalb beschäftigte sie sich bereits als junge Erwachsene mit Sigmund Freud und wurde so zur Sozialarbeit geführt. Denn heute ist sie als Lebens- und Sozialarbeiterin tätig.
Seit 15 Jahren hat Joana Paulus ihre eigene Praxis in Salzburg. Ihre Arbeit gefällt ihr sehr gut, denn wie die 62-Jährige erklärt, liegt es in ihrer Natur zu ergründen, warum Menschen so sind, wie sie sind. Ähnlich wie bei vielen ihrer KollegInnen, fasziniert auch sie die Arbeit mit den Menschen und es freut sie, wenn sie Hilfesuchenden dabei helfen kann, ihre Probleme zu lösen.
Hierfür ist Joana Paulus bestens ausgerüstet. So verfügt sie über fundierte Ausbildungen in der systemischen Familientherapie und Beratung. In den letzten 20 Jahren durfte sie viele Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen sammeln – dabei hat sie oft Aufstellungsmethoden in Kombination mit ihrer Intuition in Einzelsettings und in vielen Gruppenseminaren erfolgreich angewendet.
Ich heiße Joana Paulus und bin 62 Jahre alt. Mein Geburtsort ist Krakau, Polen. Seit 1986 lebe ich in Salzburg und bin Mutter von drei erwachsenen Söhnen.
Mit 18 Jahren pflegte ich im großen, bequemen Fauteuil meiner Großmutter in Krakau zu verweilen und Sigmund Freuds Biographie und Ansichten zu studieren. Mich beschäftigen nämlich bereits in jungen Jahren zentrale Fragen des Lebens wie:
Woher komme ich?
Warum bin ich da?
Wohin gehe ich?
Warum reagieren wir so unterschiedlich auf Situationen, Ereignisse und Lebensprobleme?
Wie sind unsere Reaktionen motiviert?
Wie kommt es zu einer Entwicklung der psychischen Symptome?
Kurz gesagt: Seit vielen Jahren beschäftigen mich die Ursachen des seelischen Leidens.
Mein Bildungsweg war ganz klassisch:
– Matura (in Krakau)
– Lehranstalt der Erzdiözese Salzburg für Ehe- Familie-Lebensberatung
– zweijähriges Fortbildungsprogramm in der Systemischen Familientherapie an Hellinger Institut bei Dipl.Psychologen Lorenz Wiest
– Ausbildung für Aufstellungsleiterin
– NLP Practitioner
Zudem habe ich mehrere Fortbildungsseminare in der Systemischen Beratung und im Coaching Gewerbe Sozial sowie LebensberaterInnen abgeschlossen.
Mein Berufsweg sieht folgendermaßen aus:
– von 1997 bis 2002 tätig in der Seniorenberatung in der Diakonie Salzburg
– seit 2002 tätig im Frauenhaus Hallein, Aufgabenbereich: Psychologische Beratung sowie die Durchführung von Frauenseminaren und Workshops
– zudem seit 2007 tätig in der Familienberatungsstelle Zellkern, Aufgabenbereich: Beratung für schwer Kranke und deren Angehörige
– seit 2009 tätig in IKU Gesundheitsberatung für Frauen mit Migrationshintergrund
– von 2009 bis 2011 tätig an der WKT Kriseninterventionsstelle für Unternehmer und Unternehmerinnen
– seit 2004, sprich seit insgesamt 15 Jahre, tätig in der eigenen Praxis EPU für Systemische Beratung und Aufstellungsseminare
– seit 2018 Systemaufstellungen und Vorträge im Energiezentrum Hallein
Ich bin außerdem Mitglied des Österreichischen Forums Systemaufstellungen und zertifizierte Aufstellerin.
Die Aufstellungsarbeit fasziniert mich immer aufs Neue und es freut mich, den Hilfesuchenden damit zur Klärung ihrer Problemen zu verhelfen. Ich bin davon überzeugt, dass wir ein tiefes Wissen besitzen. Im Grunde geht es darum, wie wir den Zugang zu diesem Wissen bekommen und es in uns aktivieren.
Zudem ist Aufstellungsarbeit für mich ein Werkzeug, eine grandiose Methode, eine tiefe Intervention, mit der man über längere Zeit, sprich in einer Jahresgruppe prozesshaft arbeiten oder sie als einmalige Intervention anwenden kann.
Das Ziel der Aufstellungsarbeit ist, unbewusste Dynamiken, die unser Handeln steuern, zu entschlüsseln und bewusst zu machen. Dadurch öffnen sich neue Räume in uns, Verhaltensweisen unserer Mitmenschen werden wir besser verstehen und nachvollziehen können.
Aufstellungsformate:
– Familienaufstellung
– Paaraufstellung
– Symptom- und Krankheitsbildaufstellung
Es gibt vier Ebenen der Aufstellung: Körper, Geist, Emotionalkörper, Verstand.
Zudem werden folgende Aspekte betrachtet:
– das weibliche und das männliche Prinzip in uns
– das innere Kind
– Orte und dergleichen
– Ziele, Visionen und berufliche Anliegen
Ich arbeite meistens in einer Gruppe mit zehn bis 16 Personen. Diese Art finde ich nämlich am effektivsten. Ich biete aber auch Einzelberatung an, in denen ich mit Holzfiguren auf dem Brett und bunte Filzmatten arbeite.
Ich werde oft gefragt, wann eine Aufstellungsarbeit hilfreich ist. Und da antworte ich:
– bei Schwierigkeiten mit anderen Familienangehörigen
– bei fehlenden Eltern
– zudem bei Suchtproblematiken
– bei wichtigen Entscheidungen
– bei Trennungssituationen
– zur Bewältigung von Verlust und beim Tod von nahestehenden Personen
– bei emotionaler Unausgeglichenheit
– bei Aggressivität
– ebenfalls bei schweren Krankheit und Symptomen
– bei Erziehungsproblemen
– zudem bei beruflichen Themen
Wie Joana Paulus erzählt, ist sie eingetragene Aufstellerin des Österreichischen Forum Systemaufstellung. Denn ihr Geist fühlt sich mit dem Geist des Forums sehr verbunden. Das Forum wacht über die Qualität der Arbeit, forscht, experimentiert und verbindet die Fähigkeiten und Qualitäten aller AufstellerInnen. Denn wie Joana erzählt, hat die Tagung in Mauerbach «Wie Krankheit zur Gesundheit führt» von 2017 bei ihr unvergessliche Eindrücke hinterlassen und ihr noch einmal bewusst gemacht, wie wichtig es ist, Wissen aus der Medizin, Psychiatrie, Neurologie und Bewusstseinsforschung zu verbinden.