Urlaub in Kombination mit Wintersport ist ebenso beliebt wie der Sommerurlaub am Meer. Während die meisten Menschen bereits schwimmen können, kommen viele Menschen in die Wintersport-Orte und haben zuvor noch nie auf Skiern gestanden. Daher gibt es in jedem Wintersport-Ort mindestens eine Skischule, in der bestens ausgebildete Ski-Lehrern Unterricht erteilen, sowohl für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene, die ihre Fähigkeiten verbessern möchten. Und da man Skifahren am besten schon als Kind lernt, gibt es natürlich neben den Kursen für Erwachsene, gesonderte Kurse für Kinder, passend zu den unterschiedlichen Altersgruppen.
Um mehr über den Beruf Ski-Lehrer zu erfahren, haben wir mit dem 41-jährigen Michael Fasser gesprochen, Skischulleiter der Skischule Snow Power in Lermoos im Gebiet der Tiroler Zugspitz Arena, der bereits seit 25 Jahren als Skilehrer tätig ist und seit 6 Jahren als Skischulleiter. Zudem betreibt er eine Pension mit 30 Betten und im Sommer einen Fahrradverleih.
Angefangen hat er allerdings seinen beruflichen Werdegang mit einer Ausbildung als Maurer und Zimmermann und war auch viele Jahre in diesem Beruf tätig. Da dieser Beruf typischerweise Winterpausen bedingt, war es naheliegend in dieser Zeit als Skilehrer zu arbeiten, denn Michael Fasser steht bereits seit seinem 3. Lebensjahr auf Skiern und ist staatlich geprüfter Skilehrer, Skiführer und hat die Unternehmerprüfung Skischulleiter erfolgreich absolviert.
So ergab es sich, dass er nach 20 Jahren im Beruf des Maurer und Zimmermann mit der Zimmervermietung ganz in den Tourismus wechselte, vor allem weil es ihm sehr viel Freude bereitet, mit Menschen zu arbeiten und wenn diese dann glücklich nach Hause gehen und auch wiederkommen.
Bei der Skischule Snow Power konzentriert man sich im Wesentlichen auf Kinder im Gruppenunterricht und Privat-Unterricht, von 2,5 Jahren-Windelkurse bis Kinderkurse. Im weiteren werden aber auch Privat-Kurse für Erwachsene angeboten, sowie Snowboard und Langlaufkurse ebenfalls im Privatbereich.
Ein Spezialgebiet dieser Skischule ist der Behinderten-Skilauf. Hier umfasst das Spektrum sowohl körperliche wie auch geistige Handicaps – frei dem Motto „Alles ist möglich“. Mit ihren „BI Ski´s“ eine Art Monoski, bringt das Team auch körperlich eingeschränkte Menschen auf die Piste.
In der besteht das Team aus bis zu 70 Skilehrern. Durchschnittlich sind es 40 Stammlehrer. Organisiert ist die Skischule als GmbH mit 8 Gesellschaftern bei denen jeder seine spezifische Aufgabe hat und ausführt.
Die ersten Versuche habe ich mit 2,5 Jahren gemacht. Richtig Skifahren konnte ich mit 4 Jahren. Ich denke ich war ein Kind, das dem Skilehrer alles abverlangt hat. Ich versuche so oft es geht Ski zu fahren. Da es beruflich aber von Dezember bis April in der Skischule rund geht, ist es schwierig Zeit zu finden. Eine kleine Abwechslung ist die Arbeit in der Lawinenkommission Lermoos, die bei Starkschneefällen oder Wetterereignissen die Hänge beurteilen. Bei diesen Fahrten geht es bereits um 7 Uhr auf den Berg und hier kann ich die eine oder andere Abfahrt zwischen den Beurteilungen genießen.
Die Skilehrer werden persönlich ausgesucht. Wenn immer es geht mit einem persönlichen Gespräch. Wenn es nicht anders geht, z.B. bei Lehrkräften aus anderen Ländern, dann über FaceTime.
Die Mindestausbildung ist die Anwärter-Prüfung oder Kinderbetreuungsperson. Landeslehrer und staatlich geprüfte Lehrer sind natürlich immer herzlich willkommen.
Ski, Skischuhe, Stöcke, Helm, Skibrille – Sonnenbrille, Handschuhe, Winterbekleidung und einen Skipass. Zu empfehlen ist zudem ein Bandana unter dem Helm und Sonnencreme für das Gesicht.
Wir haben keinen eigenen Skiverleih da es in Lermoos sechs sehr gute Skiverleihe gibt.
Die Arbeit mit den Menschen. Sei es die Kunden oder den Angestellten. Lösungen zu finden und zu sehen, dass die Menschen zufrieden nachhause gehen.
Es gibt keine anstrengenden Kinder.
Naturgemäß kann man als Skilehrer nur im Winter arbeiten. Wer diesen davon träumt, in diesem Beruf tätig zu werden, ist also gut beraten, auch eine andere Ausbildung zu machen und sich für die Zeit außerhalb der Saison eine alternative Beschäftigung zu sichern. Der Weg, den Michael Fasser gegangen ist, sich also die Tätigkeit als Skilehrer neben dem Hauptberuf aufzubauen, ist wahrscheinlich ideal. Wir danken Michael Fasser für seine Zeit und dieses informative Gespräch.