Anna Walcher war lange Zeit Grafik-Designerin. Aber in diesem Beruf fand sie keine Erfüllung. Deshalb begann sie, Sportwissenschaft zu studieren. Schließlich machte sie ihr Hobby zum Beruf: Die 38-jährige Österreicherin unterrichtet Capoeira. In dieser brasilianischen Art des Kampftanzes hat Anna inzwischen selbst 19 Jahre praktische Erfahrung gesammelt. Inzwischen graduierte sie zur „Professora“.
Zwei Jahre, nachdem im brasilianischen Recife die „Associação Meia Lua Inteira“ gegründet wurde, startete 1992 in Wien der gemeinnützige Verein „Meia Lua Inteira“. Neben dem regelmäßigen Training veranstaltet der Verein Workshops, zu denen bekannte Lehrer aus der ganzen Welt eingeladen werden. Der Fokus liegt dabei auf der „Capoeira Contemporânea“, aber es werden auch andere Elemente der afrobrasilianischen Kultur wie Rhythmus und Tanz vermittelt.
Anna stammt aus Purkersdorf in Österreich und hat zwei kleine Söhne. Sie sieht die Capoeira als lebendige Sportart an und integriert in das Training Erkenntnisse aus der Sport- und Trainingswissenschaft, sowie Elemente aus anderen Sportarten, ohne die historischen Wurzeln zu vernachlässigen.
Capoeira ist eine Mischung unterschiedlicher Kampfkünste, Tänze, Rituale und Instrumente aus verschiedenen Teilen Afrikas, die Sklaven auf brasilianischem Boden verwirklichten. Das Spiel zwischen zwei Capoeiristas, also zwei Personen, die Capoeira ausüben, erklärt man oft als nonverbaler Dialog. Ein Zwiegespräch mit Bewegungen: Bewegungen des Angriffs, der Verteidigung, Akrobatik, Täuschungen und so weiter – alles in einem Fluss.
Ich praktiziere seit 2001 Capoeira. Durch die Vielseitigkeit der Capoeira kann diese in vielen Lebensbereichen wirksam sein: physisch, psychisch und sozial. Einerseits wird der Körper trainiert, seine Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Mobilität, Koordination und Balance. Andererseits spielen Musik, Rhythmus und Ausdruck eine wichtige Rolle in der Capoeira, womit die Kreativität jeder Capoeira-Spielerin und jedes Capoeira-Spielers gefördert und gefordert wird. All das wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl aus. Die soziale Komponente wird durch die Gruppe eingebracht, die in der Capoeira eine wesentliche Rolle spielt.
Jeder Mensch kann Capoeira beginnen, egal welchen Alters oder mit welchen körperlichen Voraussetzungen. Die Grundlagen sind schnell erlernt. Capoeira ist so vielseitig, dass man ein ganzes Leben dazu lernen kann.
Man braucht keine Hilfsmittel außer Kleidung mit großer Bewegungsfreiheit. Beim Capoeira kämpft man nicht, sondern spielt. Es ist eine improvisierte Abfolge von Angriffen, Ausweichbewegungen und akrobatischen Elementen, die durch den Grundschritt, der „Ginga“, verknüpft sind.
Meine Kundinnen und Kunden sind komplett unterschiedlich. Wir bieten Kurse für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien an. Oft steht die Freude an der Bewegung im Vordergrund. Es gibt keine Wettkämpfe und keine Bewertungssysteme. Capoeira ist nebenbei ein wirkungsvolles Workout und beansprucht jeden Muskel.
Capoeira ist nicht nur ein wirkungsvolles Workout, das jeden Muskel beansprucht. Die brasilianische Kampfsportart ist vielseitig und schnell erlernt. Capoeira ist eine Mischung unterschiedlicher Kampfkünste, Tänze, Rituale und Instrumente aus verschiedenen Teilen Afrikas, die Sklaven auf brasilianischem Boden verwirklichten. Anna Walcher praktiziert und unterrichtet seit vielen Jahren Capoeira – mit positiven Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl ihrer Schülerinnen und Schüler.