Psychologen arbeiten mit vielen verschiedenen Ansätzen und Methoden, um ihren Klienten zu helfen. Die Vorstellung, dass man wie zu Zeiten Sigmund Freuds auf einer Couch liegt und seine eigenen unbewussten Wünsche und Gedanken vorgetragen bekommt, ist längst überholt. Jeder kommt mit anderen Themen und Problemen auf einen Psychologen zu – daher müssen auch die Vorgehensweisen der Therapeuten breit gefächert sein. Klinische Hypnose ist eine Methode, die angewandt werden kann. Auf zahlreichen Gebieten kann diese wirksam sein bei der Behandlung der individuellen Fragestellungen. Darüber hinaus kann sie auch für Schwangere vorteilhaft sein, da diese entspannen oder hilfreiche Taktiken für die Geburt lernen – und ist die Mutter entspannt, geht es auch dem Kind gut.
Mag. Daniela Vaschauner ist 34 Jahre alt und wurde in St. Veit an der Glan geboren. Heute ist sie verheiratet, hat zwei Kinder und lebt im Bezirk Feldkirchen, wo sich auch ihre Praxis befindet. Sie hat Psychologie studiert, danach zunächst die Ausbildung zum klinischen und Gesundheitspsychologen gemacht und weiters einige spezifische Fortbildungen absolviert. Sie arbeitete mehrere Jahre im Jugendbereich als klinische Psychologin und in der Betreuung, bevor sie sich für die Ausbildung zur klinischen Hypnose nach Milton Erickson entschied. Nachdem sie zusätzlich noch die EMDR-Ausbildung abschloss, ist sie heute als klinische und Gesundheitspsychologin in freier Praxis tätig. Hier ist sie in einer Arztordination eingemietet, hat allerdings keine Angestellten. An manchen Tagen ist sie mit Kollegen in der Ordination, an anderen arbeitet sie alleine.
Bereits während des Studiums bin ich auf die klinische Hypnose gestoßen und habe mich dafür interessiert. Allerdings habe ich erst einige Jahre später den Entschluss gefasst, die Ausbildung am MEI Innsbruck zu absolvieren. Aufgrund des sehr ressourcenorientierten Ansatzes und der guten und schnellen Wirksamkeit war ich von Anfang an überzeugt von dieser Methode. Die Arbeit mit den Klienten zeigt immer wieder ihre Effektivität. Der zusätzliche Entspannungseffekt wirkt stark stabilisierend und trägt zum Abbau von Druck oder Stress bei. In meiner Praxis kommen meist Einflüsse aus der klinischen Hypnose zum Einsatz – viele Klienten kommen auch speziell dafür.
Klinische Hypnose hat neben dem entspannenden und wohltuenden Effekt den Vorteil für Schwangere, sich mental auf die Geburt vorzubereiten. Mittels verschiedenen Techniken werden Strategien vermittelt und gelernt, die den Geburtsvorgang verkürzen und die Schmerzen unter der Geburt lindern können. Hilfreiche innere Bilder werden erarbeitet, die einen positiven Geburtsprozess unterstützen können. Zusätzlich können Ängste und Sorgen oder diverse Schwangerschaftsbeschwerden gelindert oder ausgeräumt werden. Das Baby profitiert von der entspannenden und wohltuenden Wirkung auf die Mutter, da die Empfindungen der Mutter sich auch auf das Kind auswirken.
Der Ablauf lässt sich schwer beschreiben, da es diverse Techniken gibt, die zum Einsatz kommen. Eine Entspannungstrance wird aber zunächst eingeleitet, indem eine entspannte Haltung unter angenehmer Atmosphäre eingenommen wird. Zunächst liegt der Fokus dieser Trance auf Verstärkung des angenehmen Gefühls, in weiterer Folge werden passende Inhalte und Suggestionen vermittelt. Dies funktioniert zum Beispiel gut über eine bildhafte Sprache, mittels der gefragte Themen dargestellt werden. Gegen Ende wird die Trance wieder ausgeleitet. Die Klienten sind aber zu jeder Zeit bei vollem Bewusstsein, wobei die Wahrnehmung der Umgebung oder Außenreizen verschwimmen kann, vergleichbar mit Tagträumen. Müdigkeit und kurzer Dämmerschlaf können vorkommen. Bei anderen Techniken bleiben wir im Gespräch, aber auch hier kommen hypnotische Techniken zum Einsatz. Eine Sitzung dauert 50 Minuten, wobei diese sich in der Regel aus Gesprächszeit und klinischer Hypnose zusammensetzt. Bei der Bearbeitung einiger Symptomatiken bestehen diese Sitzungen aus Gesprächen, klinischer Hypnose und bei Bedarf auch EMDR – abgestimmt auf die einzelnen Klienten.
Die Sitzungshäufigkeit ist abhängig von der jeweiligen Thematik – eine reine Geburtsvorbereitung dauert in der Regel 4 bis 6 Sitzungen, eine Raucherentwöhnungen etwa 5 Einheiten. Bei der Bearbeitung anderer Symptomatiken ist die Dauer stark vom Thema und der Schwere der Problematik abhängig. Eine Sitzung dauert 50 Minuten und kostet derzeit 70 Euro. Die Krankenkasse deckt keine Kosten bei der Behandlung. Jedoch übernimmt im Falle einer Zusatzversicherung (Wahlarztversicherung) diese in den meisten Fällen die Kosten bis zu einer festgelegten Summe.
Hypnose ist bei vielen Thematiken hilfreich. Vielen Menschen ist die Anwendung bei der Raucherentwöhnung geläufig. Dass allerdings auch Schwangere sehr positiv davon profitieren können, ist eher unbekannt. Durch die Entspannung können Sorgen der werdenden Mütter verringert werden und hilfreiche Techniken für die Geburt vermittelt werden. Hypnose ist somit nicht gleich Hypnose. Auch hier werden zahlreiche Methoden unterschieden, um optimal auf die jeweiligen Themen der Klienten eingehen zu können. So soll jeder von der Behandlung profitieren können.