Fotografen leben meist für ihre Arbeit, die Kamera ist allzeit zur Stelle. Wir wollten wissen, ob das auch bei Andreas Atzlinger der Fall ist und luden ihn zum Interview. Im Gespräch verrät er uns mehr zu seiner Arbeit und was diese auszeichnet.
Andreas Atzlinger kam über seinen anderen Beruf zur Fotografie. Als Video- und Animationsdesigner musste er oft auch Fotos (Portraits, Imagebilder, Produktbilder) für die Firma machen, für die er damals gearbeitet hat. Er hat sich dann privat immer mehr fortgebildet und mehr ausprobiert und sein Können über Jahre stetig verbessert. Für ihn ist die technische Perfektion des Bildes genauso wichtig, wie die ästhetische. Studiert hat der 30-jährige Vater Medientechnik und -design (BSc) sowie Digital Arts (MA) an der FH Hagenberg.
Seit Herbst 2017 ist er nebenberuflich selbstständig und Kleinunternehmer. Als solcher fotografiert er auf Hochzeiten, macht Imagebilder, Portraits, Paarfotos und Produktbilder. Im Unternehmen arbeitet er alleine, hat bei Shootings manchmal eine Assistentin dabei.
Als mich das Fotografie-Fieber vor circa 10 Jahren so richtig gepackt hat, habe ich wirklich ständig, überall und vor allem jedes Motiv fotografiert. Das hat meine Frau oft wahnsinnig gemacht. Inzwischen lasse ich die Kamera zwar nicht zuhause, aber meistens in der Unterkunft, da eine große Kamera mit schweren Objektiven ganz schön unhandlich ist. Ich fotografiere auf Ausflügen eigentlich am liebsten mit meinem Handy. Die Qualität reicht völlig aus und man hat es immer dabei. Vor allem neue Top-Smart-Phones stehen einer Einsteiger-Kamera um kaum was nach. Wenn es doch etwas besser sein soll, habe ich meine relativ kleine Sony A6300 dabei. Die passt auch in jede Jackentasche. Einzig bei großen Reisen und imposanten Motiven (Grand Canyon zum Beispiel) nehme ich noch meine große Kamera mit und nehme mir dann auch die Zeit zu fotografieren.
Ich habe einen großen Fotorucksack, in dem ich so gut wie alles unterbringe: Kameras, Objektive, Reinigungsset, Graukarte, Lichtmesser, Speicherkarten, Akkus, etc. Abgesehen von Landschaftsfotografie habe ich außerdem immer einen Akku-betriebenen Studioblitz (Godox AD200) mit einem 130 cm Reflektorschirm mit. Ich liebe das natürliche Licht dieser Kombination mit dem großen Vorteil des sehr geringen Gewichtes und kleinen Packmaßes. Ich kann all das in, bzw. an, meinen Rucksack packen und muss lediglich ein Stativ mitschleppen. So bin ich immer relativ leicht unterwegs und habe aber alles dabei, was ich brauche.
Ich habe in meinem Hauptberuf fast ausschließlich mit sehr gestellten, beziehungsweise geposten, Fotomotiven zu tun und daher lasse ich bei Hochzeiten die Dinge einfach laufen. Was mich aber auszeichnet, ist mein Gespür immer im richtigen Moment abzudrücken und bewegende und echte Momente für immer einzufangen. Ich versuche daher immer, so unauffällig wie möglich zu sein, damit das Brautpaar und die Gäste die Hochzeit genießen können. Denn es gibt in meinen Augen nichts Schlimmeres als einen Fotografen, der eine Hochzeit stört oder sogar unterbricht, damit er sein Foto bekommt. Habe ich alles schon gesehen.
Ich arbeite nebenberuflich als Hochzeitsfotograf. Hauptberuflich bin ich eigentlich Projektleiter für Video- und Fotografie-Projekte in einem Maschinenbau-Unternehmen. Dort mache ich meistens Image- und Business-Fotos. Die Hochzeitsfotografie stellt einen sehr schönen Ausgleich dazu da.
Die Kunst des Fotografen ist die, nicht aufzufallen. Wenn Menschen nicht wissen, dass sie abgelichtet werden, entstehen die natürlichsten Aufnahmen. Genau darum bemüht Andreas Atzlinger sich bei seiner Arbeit.
Wir bedanken uns für das interessante Interview und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg bei seiner Unternehmung.