Humanenergetikerin – dieses Wort bedeutet für einige von uns erst mal wenig. Doch Anja Triebl ist genau das. Sie betreibt einen sehr erfolgreichen YouTube-Kanal und bietet diverse spirituelle Beratungen an. Doch welche spirituellen Fähigkeiten besitzt sie als Kartenlegerin, Engeltheraupeutin und Reiki-Meisterin? Und hatte sie diese schon immer? Wie funktioniert eigentlich das Kartenlegen und wo liegen die Unterschiede in den verschiedenen Arten? Diesen und weiteren unserer Fragen stellte sich Anja in einem kurzen Interview.
Die 30-jährige Steirerin ist dabei seit 2016 alleine in ihrem Unternehmen tätig und übernimmt sämtliche Aufgaben wie die Betreuung der Homepage und Social Media Auftritte, die Buchhaltung sowie natürlich die Kundenberatung selbst. Ihr YouTube-Kanal zählt inzwischen über 5.000 Abonnenten, denen sie regelmäßig allgemeine Kartenlegungen per Video anbietet. Daneben bietet sie auch Legungen per Mail oder Telefon an, in denen sie Menschen, die Rat suchen, mithilfe der Kartenlegungen ebendiesen anbietet.
Bevor sie ihren Weg zur Humanenergetik fand, war Anja als Servicemitarbeiterin in der Gastronomie tätig. Als sie jedoch nach der Geburt ihres inzwischen 7-jährigen Sohnes ihre Elternzeit beanspruchte, bemerkte sie ihr tiefliegendes Interesse für die Spiritualität und merkte schnell, dass sie damit gerne arbeiten würde – der Weg zurück in die Gastronomie kommt seither nicht mehr für sie infrage.
Ich war immer schon sehr spirituell und habe als Kind schon Dinge wahrgenommen. Ich habe vieles gespürt, konnte es aber nicht zuordnen. Für das Kartenlegen habe ich mich dann als Teenager interessiert, doch ich habe das Interesse immer wieder beiseite gestossen. Als ich dann Mutter wurde, habe ich mich wieder intensiv mit dem Thema befasst und Ausbildungen an den unterschiedlichsten Instituten gemacht.
Ich arbeite hauptsächlich mit den klassischen Lenormandkarten. Zusätzlich lege ich gerne mit den unterschiedlichsten Orakelkarten. Ich deute die Karten sehr intuitiv. Natürlich hat jede Karte ihre Bedeutung. Alle Karten zusammen ergeben dann die Aussagen. Bei den Aussagen halte ich mich an den grundlegendsten Bedeutungen, aber auch lasse ich meine Intuition mit einfließen. Karten geben natürlich neben Voraussagungen auch Lösungen. Das ist mir persönlich auch wichtig, nicht nur Zukunftsdeutungen zu machen, sondern auch Lösungen anzubieten. Vom klassischen Wahrsagen, wie man es sich vorstellt, halte ich nichts. Ich bin keine Frau, die am Jahrmarkt die Karten legt. Ich möchte es modern mit einem Hauch Realität und Menschlichkeit verbinden. Lösungen gehören für mich dazu. Des Weiteren ist es mir wichtig, dass mein Kunde dabei immer die Eigenverantwortung behält. Niemand ist seinem Schicksal ausgeliefert. Eigenes Handeln steht immer im Vordergrund.
Die Lenormandkarten haben eine lange Tradition. Sie bestehen aus 36 Karten und man kann mit den Karten alle Fragen stellen. Fragen zur Gesundheit oder Tod werden dabei natürlich nicht beantwortet. Unterschiede zwischen Lenormand und anderen Karten sehe ich nicht. Fragen können mit jeden Kartendeck beantwortet werden. Es liegt aber auch immer am Kartenleger, ob ihm die Karten gefallen, welchen Zugang er zu den Karten hat. Ich selber lege am liebsten mit den Lenormandkarten, weil ich damit einfach mehr sehe. Andere Kartenleger arbeiten gerne mit Kipperkarten oder Tarotkarten. An den Antworten gibt es meiner Meinung nach keinen Unterschied. Die Treffsicherheit hat immer etwas mit den Kartendeuter zu tun und niemals mit den Karten selber.
Wenn man die Karten persönlich oder am Telefon gelegt haben will, ist es wichtig, sich auf die Frage zu konzentrieren und wenn man das Gefühl hat, dass das Mischen jetzt genügen sollte, sollte man ein Stoppsignal geben. Eine Vorbereitung ist nicht notwendig. Wichtig ist allerdings, keine Angst vor der Aussage zu haben. Mir ist schon ein paar Mal passiert, dass man mir vor der Legung gesagt hat, dass man Angst vor dem Ergebnis hat. Solche Ängste können das Kartenblatt beeinflussen. Am besten ist es, so neutral wie möglich zu bleiben, und sich vorher bewusst zu sein, dass eine Legung anders ausfallen kann als erwünscht. Hat man vorher schon Angst, dann sollte man sich auch nicht die Karten legen lassen. Eine Kartenlegung kann in vielen Richtungen hilfreich sein. Eine Legung bietet Klarheit für den Kunden und bietet auch Lösungen an. Sehr oft höre ich nach der Beratung von meinen Kunden, dass sie durch die Kartenlegung Klarheit bekommen haben, auch wenn die Legung nicht wie erhofft bzw. gewünscht ausgefallen ist. Oft musste ich schon meinen Kunden die rosarote Brille abnehmen, wenn sie sich z. B. in einer Liebesangelegenheit verrannt hatten, wo es sich im Nachhinein auch tatsächlich herausgestellt hat, dass eine Zukunft mit dem Wunschpartner nicht möglich ist. Meine Kunden reagieren darauf sehr positiv, weil sie dadurch unter unliebsamen Situation einen Schlussstrich machen können, und sich neuen Themen zuwenden können die für sie eine bessere Lebensqualität bietet.
Auch das Kartenlegen ist – dank modern denkenden KartendeuterInnen wie Anja – im 21. Jahrhundert angekommen. Für die Österreicherin gehört dabei ein Hauch Realität unzertrennlich dazu, wenn sie ihren Kunden ihre Beratung durchs Kartenlegen anbietet. Dabei ist es wichtig, ohne Ängste in die Beratung zu gehen und sich auch, wenn es sein muss, die rosarote Brille abnehmen zu lassen.