Von Beruf ist Franz Trieb Geschäftsführer eines technischen Unternehmens. In seiner Freizeit widmet er seine Zeit jedoch dem Tanzen. Oder jener sportlichen Leidenschaft, die ihn bereits seit seiner Jugend intensiv begleitet, dem Fechten. Franz Trieb ist Obmann des Vereins KSV-Fechten in Kapfenberg. Nach wie vor ist er dort sehr gerne auch als aktiver Fechter im Einsatz.
Franz Trieb ist 60 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter und eines Sohnes. Der Maschinenbauingenieur leitet ein weltweit führendes Unternehmen mit derzeit 45 Mitarbeitern. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung, dem Bau und Vertrieb von Hochdruckpumpen.
Nach der Grundschule absolvierte Franz Trieb die Höhere Technische Bundeslehranstalt (HTBL) für Maschinenbau in Kapfenberg. Ein kurzer Ausflug an die Montanuniversität nach Leoben endete vorerst aufgrund der Einberufung zum Bundesheer. Kurz vor Ende seiner Dienstzeit wurde ihm eine Stelle als Entwicklungsingenieur in der damals noch verstaatlichten Industrie, heute aber Privatindustrie, angeboten – in der Firma, in der heute noch tätig ist.
Warum hast du damals mit dem Fechten begonnen? Was macht dir an dieser Sportart Spaß?
Am Beginn meines Studiums an der Montanuniversität in Leoben hat mich ein Studienkollege unterstützt und mir bei den ersten Arbeiten geholfen. Er war Mitglied einer „schlagenden Verbindung“. In diesem Zusammenhang hat er mir auch einmal die „Mensur“ erklärt und Utensilien dafür gezeigt. Das hat mich aber abgeschreckt und ich hatte absolut kein Interesse daran. Etwa zur selben Zeit gab es in Kapfenberg ein internationales Fechtturnier. Ein Freund von mir war Fechter und hat mich zu diesem Turnier eingeladen. Das hat mich sehr fasziniert und ich habe danach, vor nunmehr 40 Jahren, mit dem Fechten begonnen. Das Fechten ist ein Sport mit Eleganz und Härte, mit Tradition und Zukunft. Auch im Alter macht Fechten noch Spaß. Durch die Routine im Alter kann oft die Schnelligkeit der Jugend kompensiert werden.
Für Kinder bieten wir ab etwa zehn Jahren Kurse an. Sie werden von Anfang an in das Clubleben integriert und als volle Mitglieder akzeptiert. Begonnen wird mit Beinbewegungen, die nach einem vorgegebenen Muster erarbeitet und automatisiert werden müssen. Gymnastik sowie Koordinations- und Krafttraining ergänzen das fechttechnische Training. Obwohl es mit Florett, Degen und Säbel drei Waffengattungen gibt, haben wir uns im Verein auf den Degen spezialisiert.
Zu Beginn reicht einfache Sportbekleidung, da ohnehin nicht gleich „losgefochten“ werden kann. Für Anfänger stellen wir sämtliche Fechtutensilien wie zum Beispiel den Degen, das Fechtdress, den Handschuh und so weiter kostenlos zur Verfügung. Wir bieten den Jugendlichen auch ein kostenfreies „Schnuppertraining“ an. Erst wenn sich ein Jugendlicher sicher ist, dass der Fechtsport für ihn das Richtige ist, erfolgt die offizielle Aufnahme in den Club. Wenn dann auch die Absicht besteht, am Training voll teilzunehmen, werden vom Vereinsmitglied meist eigene Fechtsachen angeschafft. Die Kosten für eine komplette Ausrüstung betragen etwa 450 Euro, wobei unser Verein einen Teil davon sponsert.
Ein Fechtkurs an sich kostet nichts. Bei Aufnahme in den Fechtverein beträgt die Jahresgebühr 140 Euro. Dieser Betrag gilt für zehn Monate, da in den beiden Ferienmonaten kein Fechttraining abgehalten wird. Wir trainieren zweimal pro Woche, jeweils am Dienstag und Freitag von 19:00 bis 21:00 Uhr.
Für das Schnuppertraining reicht einfache Sportkleidung
Mit der Fecht-Mensur wollte Franz Trieb nichts zu tun haben. Mit dem Fechten an sich dafür umso mehr: Seit vier Jahrzehnten widmet der hauptberufliche Geschäftsführer viele Stunden dem Sport, der für ihn mit Eleganz und Härte, aber auch mit Tradition und Zukunft verbunden ist. Franz ist Obmann im Kapfenberger Fechtverein, wo Anfänger ab zehn Jahren die Grundlagen des Degenfechtens erlernen und zweimal wöchentlich trainieren können.