So wird es wohl jeder beschreiben, der den Klang der Geige liebt. Und das ist völlig unabhängig von der Art der Musik. Wer das Spiel der Geige wirklich beherrscht, wird es immer schaffen, dass die Musik den Zuhörern unter die Haut geht. Mit diesem Instrument kann man so unbeschreiblich viel Gefühl in die Musik legen, dass man sich ihrem Zauber kaum entziehen kann. Darum haben wohl immer mehr Menschen den Wunsch, Geige spielen zu lernen. Wer nicht schon als Kind die Möglichkeit dazu hatte, kann auch als Erwachsener noch mit dem Unterricht beginnen, der dann anders aufgebaut ist, als der Unterricht für Kinder. Es macht keinen Sinn, dies ohne einen guten Lehrer zu versuchen. Es gibt sehr viel zu beachten, was individuell auf den Lernenden abgestimmt sein muss. Und dafür braucht es das Wissen und die Erfahrung eines ausgebildeten Geigelehrers.
Um mehr zu erfahren haben wir mit Ivan Becka gesprochen. Der 37-jährige, der in Jarok, in der Slowakei geboren wurde, hatte schon als Kind einen engen Bezug zur Musik, da schon sein Vater Musik unterrichtete. So hat er von klein auf Geige gespielt und hatte auch nie den Wunsch etwas anderes zu tun, da das Geige spielen seinem Wunsch nach kreativer Tätigkeit vollkommen entsprach und bis heute entspricht.
Der diplomierte Geigenlehrer studierte zuerst Violine und Pädagogik. Nach seinem Studium der „modernen Geige“ kam er 2005 nach Wien, um Barockgeige und alte Musik zu studieren. Er spielte mit verschiedenen Orchestern und internationalen Formationen, vor allem auf dem Gebiet der alten Musik und begann Geige und Bratsche zu unterrichten.
Bis heute spielt er als Berufsmusiker Projekte mit verschiedenen Orchestern und Ensembles und reist dabei viel. Seine Erfahrungen gibt er an seine Schüler, die in sein Studio kommen, weiter. Bei den Unterrichtseinheiten handelt es sich fast immer um Einzelunterricht. Nur bei der Kammermusik kommen dann mehrere Schüler zusammen und bilden mit ihm gemeinsam ein Team. Vor und nach dem Unterricht muss er noch diverse Büroarbeiten erledigen, wie Notenvorbereitung, Literaturauswahl und Terminvereinbarung, was eben zum Unterricht dazu gehört.
Mein Vater unterrichtete Musik an der Volksschule und Mittelschule. Also war mein Leben seit meiner Kindheit mit Musik verbunden. Meine erste musikalische Erfahrung waren die Konzerte, die ich an der Musikschule spielte. Sowohl als Solist mit der Klavierbegleitung, als auch als Orchestermitglied. Ich unterrichte sehr gern. Die Motivation für mich sind an sich die Schüler selbst. Für einen Lehrer gibt es nichts schöneres als zu sehen wie ein Schüler, der vorher gar keine Erfahrung mit einem Instrument hatte, ein Lied spielen lernt. Nur allein das gibt mir schon die Energie fürs weitermachen.
Das ist schwer zu sagen. Es gibt Geige in 4 Größen. 1/4,2/4, 3/4, 4/4 . Also es steht überhaupt nichts im Weg schon im Vorschulalter zu beginnen. Vor allem muss es einem Kind Spaß machen. Ich habe nichts dagegen, wenn die Eltern oder gar ganze Familie beim Unterricht dabei ist. Manche Schüler kommen mit Eltern andere wieder nicht. Bei den ganz Kleinen ist es aber immer gut, wenn jemand von den Eltern dabei ist. Die Eltern wissen dann auch was, aber vor allem wie, zu Hause geübt werden soll. Und wie erkennt man ob die Geige für ein Kind das richtige Instrument ist? Das Kind sagt es schon von alleine, spätestens bei der zweiten Stunde.
Ich kann nur für mich antworten. Zu der ersten Stunde braucht man gar nichts mitzubringen. Ich kann 1 Instrument zur Verfügung stellen, das man bei der Schnupperstunde ausprobieren kann. Es gibt am Markt genug Anbieter, die Geigen ausborgen oder verkaufen. Bei der Auswahl des richtigen Instruments helfe ich den Schülern.
Sie werden mir nicht glauben, aber diese Frage habe ich von den Schülern noch nie gehört. 😉 Jeder zweite fragt genau dies. Es ist sehr individuell aber man kann objektiv sagen, dass einfache kleine Lieder nach 3 – 4 Monaten möglich sind. Man muss dem Instrument aber täglich ein paar Minuten widmen. Wenn man etwas gut lernen will, braucht man dabei gewisse Regelmäßigkeit. Und es ist egal, ob es eine Fremdsprache, Mathematik oder Geige ist. Besser jeden oder alle 2 Tage ein wenig Zeit investieren als 1 Stunde nur am Samstag.
Dies gilt ganz besonders, wenn man lernen möchte, Geige zu spielen und dies dann auch wirklich schön klingen soll. Die Geige ist kein Instrument, was man so nebenbei erlernen kann. Es braucht Leidenschaft und Hingabe, damit das tägliche Üben keine Qual ist, sondern Freude macht. Vom Lehrer lernt man die Technik, aber die Fertigkeit muss man sich erarbeiten und das Gefühl dann selbst hinein legen. Vielen Dank an Ivan Becka für seine Zeit und den Einblick in seinen Beruf.