Einen Familienbetrieb übernehmen viele Kinder von ihren Eltern. Das gilt auch für Angelika Matheisl aus Lustenau. Als eine geborene Feistenauer führt sie das Unternehmen ihrer Familie nun in der 3. Generation weiter. Angelika produziert oder verkauft keine Waren – sie kümmert sich um Beerdigungen und Bestattungen.
Zusammen sind sie zu sechst: Angelika, ihre Eltern, ihr Schwager Mathias und ihre beiden Außendienstmitarbeiter. Für sie alle gehört der Tod ganz selbstverständlich zum Leben dazu. So hat es Angelika als Kind erlebt, als sie im Geschäft ihrer Eltern ein- und ausging. Und so erleben es heute auch ihre beiden kleinen Töchter, die 10 Monate und 5 Jahre alt sind.
Angelika wohnt mit ihrer Familie in Lustenau. Bevor sie ins Geschäft ihrer Eltern einstieg, absolvierte die 38-Jährige eine kaufmännische Lehre in einem Autohaus. Im traditionsreichen Bestattungsunternehmen, das seit 1954 von ihrer Familie geführt wird, war sie zunächst für die Buchhaltung und die Disposition zuständig.
Gute Frage. Sie sollte nicht zu „steif“ sein. Es darf ruhig bunt sein und fröhlich und es sollte gelacht werden dürfen. Moderne Lieder dürfen gespielt werden. Ich war mal auf einer Beerdigung, da wurde der Song „I’m free“ und „The show must go on“ gespielt – so etwas wäre schön. Aber ehrlich gesagt, über meine Beerdigung habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich nehme an, wenn es bei mir mal so weit ist, werden es meine Lieben schon richtig machen.
Gefragt wird danach, einen Teil der Asche in einem schönen Gefäß mit nach Hause zu nehmen. Manche Angehörige lassen sich auch einen kleinen Diamanten aus der Asche ihre Liebsten machen. Mittlerweile gibt es aber auch Anhänger, worin die Asche aufbewahrt werden kann. Es gibt zum Beispiel Ketten- oder Schlüsselanhänger. Aber die meisten Angehörigen wollen die Asche ihrer Verstorbenen als Ganzes zusammenlassen.
Das ist ein sehr umfangreiches Gebiet. Es fällt mir daher wirklich schwer, gewisse Utensilien zu nennen, die man immer benötigt. Es sind einfach sehr viele verschiedene Sachen, die dafür notwendig sind. Zudem sind einfühlsame und gute Mitarbeiter sowie ein Standort sehr wichtig.
Ich habe mit dem Tod kein Problem. Er gehört zum Leben dazu. Klar, wenn ein Familienmitglied oder jemand aus dem Freundeskreis verstirbt, trifft mich das auch schwerer. Ich beschäftige mich jeden Tag mit dem Tod. Er gehört zu meinem Leben, auch zum Leben meiner beiden Töchter. Sie gehen im Geschäft ein und aus, wie wir damals als Kinder. Das Leben mit den Mädels hat schon ein wenig einen anderen Sinn bekommen. Sie haben mich gefühlvoller gemacht.
Über ihre eigene Bestattung macht sich Angelika Matheisl noch wenig Gedanken. Aber der Umgang mit dem Thema Tod ist ihr seit Kindesbeinen an vertraut. Die 38-Jährige zweifache Mutter kennt aus ihrem Familienunternehmen die Wünsche, die Angehörige eines Verstorbenen an Bestatter herantragen. Während manche Angehörige sich einen kleinen Diamanten aus der Asche ihrer Liebsten anfertigen lassen, bewahren andere einen Teil der Asche in Ketten- oder Schlüsselanhängern auf.