Sich mit gängigen Computerprogrammen auszukennen, wird heute im Berufsalltag fast überall vorausgesetzt. An der Landesberufsschule in Brixen können die Schülerinnen und Schüler den Europäischen-Computer-Führerschein (ECDL) erwerben. Damit erhalten sie ein Zertifikat, das ihnen grundlegende Kenntnisse in verschiedenen relevanten Bereichen bestätigt, zum Beispiel in der Textverarbeitung, der Tabellenkalkulation, beim Datenschutz und der IT-Sicherheit.
Werner Radmüller unterrichtet Elektrotechnik, Elektronik und Informatik an der Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie in Brixen. Damit ist er einer von 100 Lehrerinnen und Lehrern der „Christian Josef Tschuggmall“-Berufsschule (http://www.tschuggmall.berufsschule.it/). Der 42-Jahre alte Meister der Elektrotechnik bildete sich in der Systemadministration weiter.
Der Erwerb des ECDL wird an der Südtiroler Berufsschule über den Zweig der beruflichen Weiterbildung organisiert. Die Kursteilnehmer haben die Möglichkeit, nach Umfang und Inhalt der Computerkenntnisse unter verschiedenen Zertifikaten zu wählen. Einer der beiden Prüfer, die sicherstellen, dass das die Computer-Führerscheine ordnungsgemäß vergeben werden, ist Werner Radmüller.
Der Europäische Computer Führerschein (ECDL) ist ein inzwischen weltweit anerkanntes Zertifikat für Computerkenntnisse. Die Koordinierung erfolgt dabei über die ECDL-Foundation mit Sitz im irischen Dublin. Die Inhalte und Zertifizierungsprüfungen sind somit international einheitlich und fördern damit die Vergleichbarkeit der Zertifikate. Außerhalb Europas heißt der ECDL International Computer Driving Licence (ICDL). Das Ziel des ECDLs ist es, einen international einheitlichen Standard für Computerkenntnisse von Anwenderinnen und Anwendern zu etablieren. Dabei strebt man den effizienten Umgang mit den wichtigsten Programmen an, zum Beispiel mit Word, Excel oder PowerPoint. In weiteren Modulen wird ein grundlegendes Verständnis zum Datenschutz, zu Rechtsfragen im Internet, zur Ergonomie sowie zur Privacy- und IT-Security abgefragt.
Beim ECDL gibt es die Zertifikate ECDL-Base, ECDL-Standard und ECDL-CAD. Der ECDL-Base besteht aus den vier Basismodulen Computer-Grundlagen, Online-Grundlagen, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Dieses Zertifikat ist der Einstieg (https://www.ecdl.at/ecdl-base). Der ECDL-Standard baut auf den Modulen des Zertifikats ECDL-Base auf. Man muss noch Prüfungen in weiteren drei Module ablegen. Dabei kann man aus den folgenden Modulen auswählen: Präsentation, Datenbanken anwenden, IT-Security, Online-Zusammenarbeit und Image-Editing (https://www.ecdl.at/ecdl-standard). Das Zertifikat ECDL-CAD dient zum Nachweis grundlegender Kenntnisse im Bereich CAD (https://www.ecdl.at/node/159). Es gibt dann noch das ECDL-Advanced-Zertifikat. Es besteht aus vier einzelnen Zertifikaten, wobei ein höheres Niveau der Office-Programme abgefragt wird.
Ausschließlich in Italien kann man zusätzlich noch den ECDL-FULL-STANDARD erwerben. Wenn man zusätzlich zum ECDL-Base die drei Module Präsentation, IT-Security und Online-Zusammenarbeit ablegt und das Zertifikat nicht älter als drei Jahre ist, erkennt die öffentliche Verwaltung das Zertifikat als Kompetenznachweis an.
Die Prüfungen sind grundsätzlich unabhängig vom eingesetzten Programm. Wir setzen die Prüfungssoftware der OCG ein (https://www.sophiatesting.com/). Diese unterstützt verschiedene Office- und Windows-Versionen. Für das Modul Image-Editing kann man zwischen Photoshop und Gimp wählen. Wir verwenden Gimp. Für den ECDL-CAD wird Autodesk AutoCAD® verwendet.
Grundsätzlich errechnet sich die Kursgebühr anhand der Dauer, wobei die autonome Provinz Bozen die Kurse fördert. Wichtig dabei ist, dass es sich um eine berufliche Weiterbildung handelt. Wir achten also auf die Zugangsvoraussetzungen. So kostet zum Beispiel ein zweitägiger Kurs um die 80 Euro.
In der Regel gibt es danach keine Prüfung. Die Teilnehmer erhalten eine Teilnahmebestätigung, sofern sie zu 80 Prozent der Kurszeiten anwesend waren. Das Ablegen der ECDL-Prüfungen setzt keinen Kurs voraus.
Werner Radmüller kennt sich am PC exzellent aus. Als Berufsschullehrer an einer Südtiroler Berufsschule unterrichtet er nicht nur Grundlagen der Elektrotechnik, Elektronik und Informatik. Zudem sorgt er dafür, dass die Schülerinnen und Schüler durch den ECDL ein europaweit anerkanntes Zertifikat über ihre Kenntnisse im Umgang mit dem Computer erhalten. Dabei kann man unter verschiedenen, teils aufeinander aufbauenden Zertifikats-Stufen wählen.