Die unmittelbarste Art, um mit seiner Umwelt zu kommunizieren, ist die Stimme. Darüber wie wir sie verwenden machen wir uns allerdings selten Gedanken. Erst, wenn es damit ein Problem gibt, wird uns bewusst, wie abhängig wir von ihr sind und wie häufig wir sie eigentlich einsetzen. Dabei ist sie sogar für viele Berufsgruppen unabdingbar.
Jemand, der sich damit gut auskennt, ist die Logopädin Nicola Supper. Nach langjähriger Tätigkeit an der Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen in Innsbruck ist sie seit 2012 nur noch in freier Praxis tätig. Sie verfolgt bei ihren Therapien das Ziel, ihren Kunden ganzheitlich zu helfen, und stellt sich dabei auf jede Person ganz individuell ein, statt sich auf allgemeingültige Pauschallösungen zu beschränken.
Besonders gerne wendet sie eine Methode namens BodyTalk an. Dabei werden Erkenntnisse der westlichen Medizin und Naturwissenschaften mit traditioneller Chinesischer Medizin und Yoga zusammengebracht. Dieses Zusammenspiel erlaubt es, die verschiedenen Körperbereiche wieder zu synchronisieren. Im Interview hat Nicola uns einen Einblick in ihre Arbeit gegeben.
Ich erarbeite gemeinsam mit meinen Kunden ein individuell auf sie, ihre Ressourcen, sowie ihre aktuelle Lebenssituation abgestimmtes Therapiekonzept. Ich unterstütze sie, die im Verlauf der Therapie erarbeiteten Inhalte und Übungen möglichst rasch eigenständig in den Alltag zu integrieren und erfolgreich umzusetzen. Der Erfolg der Therapie ist daher zu einem großen Teil abhängig von Neugierde und Bereitschaft, sich auf etwas „Ungewohntes“ einzulassen. „Neue“ und für meine Kunden persönlich „bessere“ Gewohnheiten dürfen dadurch entstehen und sich automatisieren.
Für Berufssprecher und berufliche „Viel“-Sprecher wie Lehrer, Kindergartenpädagogen, Seelsorger, Verkäufer, Frisöre, Reiseleiter, Geschäftsführer, Telefonisten, Schauspieler, Radio- / Fernsehsprecher, Moderatoren, Erzähler, etc.
Dann auch für Berufssänger und begeisterte Hobby-Sänger wie Oper- / Operettensänger, Volksmusiker, Rock / Pop / Jazz-Sänger, Chorsänger, Chorleiter, etc.
Zudem für Menschen vor / während / nach kieferorthopädischer Behandlung (Brackets usw.), für Menschen nach einem Schlaganfall, mit neurodegenerativen Erkrankungen (ALS, MS, Chorea Huntington, Parkinson, Alzheimer, Demenz, …), nach Unfällen oder operativen Eingriffen im Mund-, Gesichts-, Hals- oder Kehlkopfbereich, aber auch für Menschen mit Artikulationsschwierigkeiten und Blechbläser mit Ansatzproblemen!
Das BodyTalk-System betrachtet den Menschen in seiner Gesamtheit unter Einbezug seiner Gewohnheiten, seiner Umgebung und Familiengeschichte. Somit bietet es Unterstützung in allen Lebensphasen. Es ermöglicht mir, mein gesamtes erworbenes Wissen sowie alle von mir erlernten Techniken noch individueller auf meine Klienten abzustimmen und einzusetzen. Sämtliche therapeutische Maßnahmen wirken dementsprechend effektiver.
Wie geht die Praktikerin bei einer BodyTalk-Balance vor? Bei einer BodyTalk-Balance entscheidet die Weisheit des Körper-Geist-Komplexes, wo und wie im System Mensch etwas in diesem Moment wieder in Kommunikation kommen möchte.
Durch Fragen und Berühren sowie sanftes Muskelbiofeedback kristallisieren sich spezifische Körperbereiche heraus, die im „Gesamtsystem Mensch“ als zu balancierende Prioritäten gelten. Durch vertiefte Atmung, Berührung und Tippen auf Kopf, Brustbein und Bauch können diese Körperbereiche vernetzt und aktiviert werden. Im BodyTalk-System wird mithilfe der inneren Körperweisheit die Kommunikation wieder hergestellt. Um es modern auszudrücken: Es werden alle Schalt- und Stromkreise im Haus (Körper und Geist) überprüft, die über einen zentralen Computer (Gehirn) gesteuert werden.
Von der IBA-zertifizierte BodyTalk-Anwender arbeiten dabei systematisch mit einem speziell von Dr. John Veltheim entwickelten „Schaltplan“. Die internen Fehlschaltungen im Ganzheitssystem Mensch können sich ausbalancieren, die Energie kann wieder ungehindert fließen, und Gesundheit und Wohlbefinden können sich wieder von selbst einstellen.
Gerne erstelle ich individuell für Einzelpersonen, Teams oder Institutionen Inhalte und praktische Übungen für Workshops bzw. Vorträge zu den folgenden Bereichen:
STIMME: Stimm- / Sprechtechnik, Stimmpflege, Tipps und Tricks für Chorsänger, Stimmtherapie, transferorientierte Gruppentherapie für Berufssprecher u.a.
SCHLUCKEN: Techniken zur Verhinderung des Verschluckens, Adaptionsmöglichkeiten der Kost bei Schluckstörungen, Schlucktherapie und Kanülenmanagement u.a.
MUSKELFUNKTION MUND, KIEFER, GESICHT: Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit von Instrumentalpädagogik und Logopädie bei Bläsern (insbesondere Blechbläsern) mit Ansatz- / Spielproblemen aufgrund eines Ungleichgewichts im Bereich der Mund-, Kiefer, Gesichtsmuskulatur, u.a.
Zielgruppen:
Auch für die Logopädie lässt sich wie auch in anderen Bereichen feststellen, dass eine isolierte Betrachtung des Stimmapparates oftmals nicht das ganze Problem aufdecken kann. Zu stark und vielseitig sind die Wechselwirkungen mit anderen Bereichen des Körpers und sogar der Psyche. Selbst wenn es einen konkreten Anlass gibt, weshalb die Therapie bei einer / einem LogopädIn sinnvoll wäre, so darf man nicht vergessen, dass eine Beeinflussung ja auch andersherum stattfinden kann: Schwierigkeiten bei der Kommunikation können sich auch negativ auf den emotionalen Zustand eines Menschen auswirken und dadurch zu weiteren Kettenreaktionen führen.