Markus Häfele, 1986 in Wien geboren, hatte schon immer ein Flair für Technologien. So war er schon als Kind für diverse technische Anlagen in der Schule zuständig. Unter anderem für die Tonanlage und die Beleuchtung bei Aufführungen. Doch auch für den Fernseher, wenn dieser im Unterricht eingesetzt wurde.
Es war deshalb naheliegend, dass er nach der ORG-Matura Informationstechnologie am FH Campus studierte. Kurz nach dem Abschluss fand er auch einen Job. Und zwar bei der Attingo Datenrettung GmbH in Wien, die es seit 1997 gibt, wie Markus Häfele im Interview verrät. Heute ist der 33-Jährige leitender Angestellter für die DACH-Region. Insgesamt arbeiten für das Unternehmen acht Mitarbeiter, verteilt auf den Hauptsitz in Wien und die Niederlassungen in Hamburg sowie Amsterdam.
Im Team arbeiten, wie Markus Häfele erzählt, neben Informatikern auch Mechatroniker und Elektrotechniker. Zudem hat der Vater einer fünfköpfigen Familie, einen gelernten Koch sowie einen Schulabbrecher angestellt. Für den Job wichtig ist laut Markus Häfele die Begeisterung für die Arbeit und der Wille täglich Neues zu lernen zu wollen.
Ich selbst bin nun seit exakt zehn Jahren bei Attingo Datenrettung tätig. Die Firma gibt es bereits seit 1997. Auf die Tätigkeit aufmerksam geworden bin ich durch ein auffälliges Stelleninserat in einer Zeitung, die ich bei meinen Schwiegereltern durchgeblättert habe. Es handelte sich dabei um die erste Bewerbung nach Abschluss meines ITTK-Studiums.
Da die Aufgaben, die sich im Bereich der Datenrettung ergeben, im normalen Leben quasi nicht vorkommen, habe ich mir sämtliches Fachwissen erst durch die Arbeit hier aneignen können. Ich lerne auch jetzt noch täglich dazu. Denn in den ganzen Jahren, in denen ich hier tätig bin, haben sich die verschiedensten Fälle von Datenverlust ergeben, sodass sich bis jetzt kein Tag dem anderen gleicht.
Persönlich war ich selbst noch nie von Datenverlust betroffen, obwohl ich – um ehrlich zu sein – mit den Backups meiner eigenen Daten sehr nachlässig bin. Aber zur Not kenne ich ja einen sehr guten Datenretter.
Im Falle von Datenverlust herrscht in aller Regel große Panik. Insbesondere im betrieblichen Umfeld kommt dann oftmals auch noch ein enormer Zeitdruck hinzu. Da man bei Datenverlust aber meist nur eine Rettungschance hat, ist der gegebene Stress kein guter Wegbegleiter, um besonnene Entscheidungen zu fällen. Wenn ein Datenträger vom System wie BIOS, Festplattendienstprogramm oder Datenträgerverwaltung nicht mehr vollständig erkannt wird oder eine mechanische HDD Festplatte plötzlich ungewöhnliche Geräusche macht, gibt es nur ein Gebot: Strom aus und Finger weg!
Wenn man nämlich einen physischen Schaden übergeht und die bereits angeschlagenen Schreib-/Leseköpfe weiterhin nur wenige Nanometer über den eventuell bereits angerauten Magnetscheiben, die sich mit 5400 bis 15000 Umdrehungen pro Minute drehen, schweben lässt, ist ein Headcrash vorprogrammiert. Kommt jetzt noch diverse Rettungssoftware zum Einsatz, die es im Internet als Freeware oder Demo gibt, zwingt man die Köpfe schon schadhafte Bereiche weiter zu lesen.
Leider vertrauen immer mehr Kunden auch auf Youtube-Videos, in denen Festplatten aufgeschraubt werden, um den Zustand der Arme einmal selbst zu überprüfen. Hierdurch erfolgt eine unangenehme Staub-Kontamination. Selbst Feinstaub mit bis zu 2,5 Mikrometern ist zu dick, um zwischen Magnetscheiben und Köpfen Platz zu haben. Das führt beim nächsten Einschalten zu einer exponentiellen Zunahme des Schadens. Und wie viele Festplatten der Youtuber davor schon geschrottet hat, wird er den Zuschauern seines Videos sicher nicht verraten haben.
Eine weitere Gefahr lauert zum Beispiel bei der Wiederherstellung von versehentlich gelöschten Daten. Durch das endgültige Löschen von Dateien werden deren Speicherbereiche technisch betrachtet erst einmal nur zum Überschreiben freigegeben. Sucht man nun aber im Internet nach Tools, die einem bei der Wiederbeschaffung behilflich sein können und installiert vielleicht gleich zwei oder drei davon, sind die ersten gelöschten Daten auch schon überschrieben. So richtig schlimm wird es aber erst, wenn man nun auch noch die von der Software gefundenen Dateien auf der gleichen Partition zurückspeichert von dort, wo man sie gelöscht und gesucht hat. Denn hierdurch werden die zuerst noch korrekt gefundenen Sektoren in der Zwischenzeit schon mit anderen zuerst geretteten Dateien überschrieben. Die Folge: Ein heilloses Chaos im Datenmaterial entsteht und die meisten Dateien sind unrettbar verloren.
Zusammenfassend lässt sich definitiv sagen, dass jeder Datenträger im Moment des Eintretens des Datenverlustes noch effizient rettbar wäre, aber durch anschließende Selbstversuche es nur schlimmer werden kann und somit für uns die Datenrettung aufwendiger wird als auch für den Kunden teurer.
In unserem Labor handelt es sich in 75 Prozent aller Fälle um mechanisch beschädigte HDDs. Deshalb ist das mit Abstand häufigst verwendete Werkzeug sicherlich ein Torx-Schraubenzieher. Aber das war es dann auch schon fast wieder mit der Gemeinsamkeit der verschiedensten Fehlerbilder. Im Reinraumlabor kommen dann Zangen, selbst gelaserte Abstandshalter oder Druckluft zum Einsatz. Aber auch so banale Gegenstände wie Wattestäbchen oder Tixo. Das Ziel ist dann, die Festplatte ein letztes Mal mit Hilfe von Ersatzteilen aus baugleichen Festplatten soweit zu manipulieren, um sie nochmals möglichst vollständig auszulesen. In unseren Lagern haben wir dafür über 14.500 Festplatten kategorisiert.
Das verwendete Programm zum Kopieren der Rohdaten haben wir in C und Assembler selbst entwickelt. Wir haben es auf den klingenden Namen «c» getauft. Auch diverse Tools zur logischen Aufbereitung der Dateien haben wir selbst entwickelt. Von allen bei uns im Labor eingetroffenen Datenträgern sind etwa 95 Prozent mit Hilfe unserer Erfahrung technisch gut lösbar, bei weiteren drei Prozent wäre eine Lösung möglich, aber der Aufwand hierfür fernab jeglicher wirtschaftlichen Bedeutung, und zwei Prozent sind bereits fatal beschädigte oder überschriebene Datenträger.
Bei jeglichem Datenverlust oder fehlendem Zugriff auf relevante Daten können wir helfen. Seien es komplexe RAID-Systeme, die virtualisierte Server-Farmen und Datenbanken enthielten, die gestürzte externe Festplatte, die gelöschte Dissertation auf der SSD, die defekte oder formatierte Speicherkarte mit den Hochzeitsfotos oder alte Tapes aus dejustierten oder entsorgten Bandlaufwerken. Nur bei Problemen mit Smartphones oder Tablets können wir noch nicht behilflich sein.
Die Dauer einer Datenrettung hängt einerseits natürlich vom Zustand des Datenträgers und andererseits von der Dringlichkeit des Kunden ab. Wir bieten einen 24-Stunden-Notfallservice an, bei dem wir bei Einzeldatenträgern schon nach etwa zehn bis 15 Stunden wieder ausliefern können. Es gibt aber auch kostengünstigere Modelle, bei denen wir durchschnittlich in fünf bis acht Werktagen ausliefern.
Die Kosten berechnen sich dabei immer nach dem tatsächlichen Aufwand, worin sich benötigte Ersatzteile, eingesetzte Technologie und Arbeitszeit widerspiegeln. Von einer Abrechnung nach Kapazität der zu rettenden Daten, aber auch nach der Zahlungskraft des Kunden, wie man es bei manchen Mitbewerbern erlebt, distanzieren wir uns ausdrücklich. Der Großteil der weniger zeitkritischen Fälle liegt zwischen etwa 600 und 1500 Euro. Das inkludiert bereits einen neuen Datenträger für die Auslieferung. Eine erste konkretere Preisspanne können wir im Zuge eines kostenloses Beratungsgesprächs abgeben, gerne telefonisch unter 004312360101 oder per Mail an hilfe@datenrettung.at.
Die Attingo Datenrettung GmbH in Wien gibt es bereits seit mehr als 22 Jahren. Ursprünglich war sie in der Datenbankentwicklung tätig. Aufgrund mehrfacher Kundenanfragen und eines günstigen Fusion-Moments hat sie sich schließlich auf Datenrettung spezialisiert und war so erfolgreich darin, dass sie im Laufe der Jahre europaweit expandieren konnte. Einer ihrer Stärken ist der 24-Stunden-Notdienst, der laut Markus Häfele nur dank dem tollen Team realisierbar ist.