Bei Akustik denkt man in der Regel nur an den Klang, der durch einen Raum entsteht. Natürlich stellt sich dabei die Frage, ob es wirklich nur der Raum ist und woher die Akustik bei Aufnahmen im Studio kommt. Die Antwort liegt in der Arbeit der Tontechniker, die dafür sorgen, dass jeder Raum die passende Akustik bieten kann und im Studio die Aufnahmen mit Hilfe der Technik mit der passenden Akustik versieht.
Wir wollten es noch genauer wissen und haben mit dem 56-jährigen Werner Smretschnig gesprochen. In Klagenfurt geboren und in Wackendorf aufgewachsen, lebt und arbeitet er heute in Velden am Wörthersee. Schon immer war Tontechnik sein Traumberuf, aber als er sich nach der Matura für einen Beruf entscheiden musste, gab es in Österreich leider noch keine Ausbildung für diesen Beruf. So besuchte er zunächst erfolgreich die Bundeslehranstalt für Nachrichtentechnik und Elektronik. Zufällig kam er dann aber zu den Casinos Austria, wo er in Velden bis heute hauptberuflich als Croupier tätig ist. Seit 34 Jahren ist er nun im Casino tätig, wo er auch den Unterhalt für seine Familie, also seine Frau und ihre 3 Kinder verdient und auch glücklich ist.
Musik und Tontechnik ließen ihn aber nicht los. Neben Ausbildung und Beruf hat er schon Tanzmusik gemacht, hatte 1 Jahr Klavierunterricht und 5 Jahre Gitarrenunterricht. Am Konservatorium in Klagenfurt hat er 3 Jahre den Kurs für Studiotechnik besucht und danach ein Jahr ein Fernstudium bei Hofa-College in Karlsdorf Deutschland gemacht und mit dem Zertifikat: Audio-Engineer abgeschlossen. Zudem hat er am Berkeley College of Music den Vokal Recording Kurs absolviert und viele weitere Seminare zur Fortbildung besucht, wie zum Beispiel bei George Massenburg und Ulli Eisner, um nur zwei Größen zu nennen.
Damit schaffte er die Voraussetzungen, um sein Hobby auszubauen und betreibt heute ein Tonstudio und ein Gewerbe für Beschallung und Beleuchtung, wo er für Bands und Vereine die nötige Technik bereitstellt und für den guten Ton sorgt. Seit 2013 ist er Mitglied beim VDT, dem Verband Deutscher Tonmeister, einem Berufsverband für Profis, die mit dem Schwerpunkt Audio in den Bereichen Kunst, Medien und Kommunikation tätig sind.
In Velden am Wörthersee. Normalerweise gehe ich abends in den Dienst im Casino. In der Tagesfreizeit wird im Tonstudio geschraubt und wenn am Wochenende ein Konzert ansteht, wird das benötigte Equipment in den Hänger verladen und zum Konzertort gefahren. Dann folgt 2 bis 3 Stunden Aufbau, Soundcheck mit Band, kurze Probe und anschließend das Konzert, was vollste Konzentration erfordert. Danach wird abgebaut und es folgt die Heimreise. So ein Tag kann schon 16 Stunden dauern. Das mache ich aus Liebe zur Musik und Technik. Reich wird man dabei nicht.
Beim Mastering wird zuerst geschaut bzw. gehört, ob technisch alles o.k. ist. Der Mix sollte schon gut und ausgewogen klingen. Dann versuche ich, den Song zum glänzen zu bringen, indem ich sehr gutes analoges und digitales Equipment, vorwiegend EQs, verwende. Dafür gibt es spezielle, je nach Geschmack und Vorlieben. Um dem Song den nötigen Druck und Lautheit zu verpassen, wird dann mit Kompressoren und Limitern gearbeitet. Wenn ein ganzes Album zu mastern ist, sollte danach alles wie aus einem Guss klingen, die Lautheit den internationalen Standards angepasst sein. Der Tonträger kann durchaus von einem anderen Studio kommen. Ich habe einige Alben gemastert, die nicht bei mir aufgenommen worden sind. Einen Tag sollte man für ein Album schon einkalkulieren.
Die ist im Laufe der Jahre gewachsen. Rein technisch gibt es kein Teil ohne dem man nicht auskommen kann. Das wichtigste Element, das allerdings nicht fehlen darf, ist die Einstellung zur Musik und Technik. Nur was man wirklich von Herzen tut wird auch gelingen und klingen.
Bis zur Bigband von ca. 20 Musikern wird alles angeboten. Von Mikrofonen über Monitorboxen und PA wird alles bereitgestellt. Natürlich auch liverecording bis 32 Spuren. Hauptsächlich in Kärnten und Steiermark. Vereinzelt auch in ganz Österreich. Das Konzept wird mit dem Veranstalter besprochen, welche Wünsche vorhanden sind usw.
Dafür zu sorgen ist die Aufgabe von Tontechnikern, sowohl bei Events unterschiedlicher Art und Größe wie auch bei Studioaufnahmen. Und dabei ist es nicht nur Profis vorbehalten, in einem Studio etwas aufzunehmen. Auch wer privat zum Beispiel als besondere Geschenkidee eine CD in Profi-Qualität aufnehmen oder nachbearbeiten lassen möchte, kann hierfür den Service in einem Tonstudio buchen. Vielen Dank an Werner Smretschnig für seine Zeit und den Einblick in seine Tätigkeit als Tontechniker.