Gudrun Graf bezeichnet sich selbst als eine „Weltenbürgerin“. In ihren 66 Lebensjahren ist sie 38 Mal umgezogen. Großes Interesse an anderen Menschen hatte die gebürtige Salzburgerin immer schon. Durch eine eigene Erkrankung kam sie schließlich mit ihrem eigentlichen Lebensinhalt in Berührung, dem Qigong. Heute ist sie glücklich damit, als Heilpraktikerin und Qigong-Lehrerin daran Interessierten zu helfen.
Anfang der 1980er Jahre kam Gudrun in London das erste Mal mit alternativen Heilmethoden im psychologischen Sinn in Berührung. Doch der Weg zur Heilpraktikerin war noch weit. Ihre wirtschaftliche Ausbildung übte sie zum Broterwerb aus. Als ihre schönsten Arbeitsjahre empfand sie ihre Zeit im Team der Entwicklungswerkstatt Salzburg. Die Entwicklungszusammenarbeit in Afrika, und politisch die Selbstverwaltung, waren prägend für ihr Leben.
Gudrun lebte unter anderem in Paris und Rom. Als Angestellte in der Botschaft in Seoul verdiente sie gut – und investierte ihr Einkommen in zahlreiche Ausbildungen. Heute bringt sie ihren Klienten nicht nur das fernöstliche Qigong nahe, sondern bietet auch Trauma-Arbeit an.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass der Weg mit Qigong mich vor der schrecklichen Voraussage bewahrte, die ich mit 30 Jahren von einem Arzt aufgrund eines Bandscheibenvorfalls bekam. Dieser meinte, ich würde nach drei Jahren im Rollstuhl sitzen. Im koreanischen Tempel beschrieb unser Meister meinen Weg folgendermaßen: „In drei Jahren wirst du dich bewegen können wie alle anderen Menschen.“ Das überzeugte mich. Ich könnte noch einiges authentisch aus meinem Leben erzählen, was bestätigt, dass das Wissen aus dem Tao, TCM und dem Qigong es wert ist, gelebt zu werden! Natürlich bewege ich mich heute langsam und etwas krumm. Wir wissen inzwischen aus der Trauma-Arbeit, dass sich frühkindliche Ereignisse im Körper im Alter manifestieren. Aber ich sitze nicht im Rollstuhl!
Bei einem Erstgespräch wird mittels einer genauen Bestandsaufnahme, also einer Anamnese, herausgearbeitet, wie weiter vorgegangen wird. Was ist das Anliegen des Menschen, der vor mir sitzt? Welcher Weg eignet sich für eine gute Lösung? Es gibt auch klare Aufträge, zum Beispiel, wenn jemand eine Fastenkur macht und dann einfach fünf Sessions Chi Nei Tsang zur Unterstützung bucht. Ich bezeichne mich gerne als „Anwältin der Seele“ und bin über meine breitgefächerten Möglichkeiten froh. Denn auch bei Qigong-Übungsgruppen kommt es immer wieder vor, dass Menschen zutiefst berührt werden, und ich sie dann auffangen kann.
Bei der Anamnese beziehungsweise dem Erstgespräch beziehe ich gerne das Horoskop mit ein. Nicht in Form von Wahrsagerei, sondern eben mit dem Schwerpunkt Familie und Trauma. Es ist keine Belehrung, sondern ein Dialog, in dem der rote Faden aufgenommen werden soll, der das jeweilige System durchzieht. Benötigen dazu ich das Geburtsdatum, die Geburtszeit und den Ort – wie bei einem normalen Horoskop.
Was dann an Arbeitsmöglichkeiten folgt, ist gut auf meiner Homepage beschrieben. Entweder Familienaufstellungen in Gruppen oder Trance. Das führt zur Frage nach der Reinkarnationstherapie. Spezielle Hilfsmittel brauche ich dazu nicht, sondern nur den Willen des Menschen, sich seinen Schatten zu stellen. Und den Willen, herauszufinden, wo der tiefste, verletzlichste, wunde Punkt liegt, um den heilen zu können. Das braucht Zeit. Sich es sich wert zu sein, einmal drei Wochen an einem Stück eine andere Art von Reise zu machen, als sich in ein Flugzeug nach irgendwohin zu setzen. Das ist für viele Menschen die größte Challenge.
Ich möchte an dieser Stelle noch die Trauma-Arbeit erwähnen. Sie stellt für mich das wundervolle Verbindungsstück zwischen den Methoden dar. Sei es Qigong, in Form des traumasensitiven Qigongs, wozu auch Chi Nei Tsang gehört, oder die Arbeit in Trance. Bei letzterem frage ich immer die einzelnen Körperteile ab, um zu sehen, ob die jeweiligen Lösungen dort auch angekommen sind. Weitere Informationen zur Trauma-Arbeit findet man hier: https://www.somaticexperiencing.at/.
Man fühlt sich schon berufen, in unserer Generation durch das Leben. Ich stelle fest, dass unsere junge Generation schneller „am Punkt“ ist. Darüber freue ich mich. Wie Anfangs erzählt, hat mich mein koreanischer Meister eines Tages gefragt, ob ich Qigong nicht unterrichten möchte. Da hatte ich es schon über zehn Jahre geübt. Das ist jetzt auch schon wieder mehr als 20 Jahre her: Wenn jemand den inneren Ruf verspürt, wird er ihm folgen. Ich bin auch dankbar, dass ich gute und seriöse Ausbildungen gemacht habe. Zur Frage, ob das jeder kann: Ich für meinen Teil werde keine Fußballerin mehr, aber Qigong kann jeder, der sich dafür interessiert!
Die 66-jährige Gudrun Graf lernte nach einem Bandscheibenvorfall die Vorzüge des Qigong am eigenen Körper kennen. Heute behandelt die gebürtige Salzburgerin selbst seit über 20 Jahren Klienten nach eingehender Anamnese, zu der bei ihr, je nach Fragestellung, auch Horoskope gehören. Neben Qigong bietet Gudrun, die sich selbst als Weltbürgerin sieht, auch Trauma-Arbeit und weitere alternative Heilmethoden an.