Akupunktur ist wohl eine der ältesten und inzwischen auch am weitesten verbreitete Heilmethode. Was in der westlichen Welt vor einigen Jahrzehnten noch kaum bekannt war und angezweifelt wurde, ist inzwischen wissenschaftlich belegt. Daher wird Akupunktur heute nicht mehr nur innerhalb der TCM angewendet. Auch Ärzte der westlichen Schulmedizin nutzen die Vorteile, die sich daraus ergeben, dass die Reizung der Akupunkturpunkte mit sehr feinen Nadeln die Selbstheilungskräfte des Körpers anregt.
Um mehr über Akupunkturbehandlungen zu erfahren, haben wir mit Felicia May Ling Nemec gesprochen. Die 42-jährige gebürtige Wienerin mit indonesischen Wurzeln ist verheiratet, Mutter von 2 Kindern und lebt mit ihrer Familie in Pöchlarn.
Nach ihrem Medizinstudium in Wien hat sie zuerst im Krankenhaus in Scheibbs gearbeitet und dann im Krankenhaus in Neunkirchen den praktischen Teil ihrer Ausbildung abgeschlossen. Danach war sie als Sekundarärztin auf der Physikalischen Medizin im Krankenhaus Wiener Neustadt tätig. Es folgte die Akupunkturausbildung bei der ÖGKA ( Österr.Gesellschaft für kontrollierte Akupunktur).
Inzwischen hat sie in ihrem Haus in Pöchlarn eine Wahlarztpraxis, in der sie mit ihrer besten Freundin zusammen arbeitet, welche TCM-Kräuter, Tunia-Massagen und TCM-Ernährungsberatung anbietet.
Damals hat mich ein Oberarzt auf der Gynäkologie darauf angesprochen , warum ich nicht Akupunktur /TCM mache, weil ich mit meinem asiatischen Aussehen bestimmt Erfolg haben könnte. Nach längerer Überlegung habe ich mir gedacht: ‘Ja warum eigentlich nicht?´. Das faszinierende an der Akupunktur ist, dass diese Methode sich schon so lange bewährt hat und man mit dieser alternativen Behandlungsmethode die Ursachen und nicht die Symptome behandelt
Ja die meisten Patienten wissen, dass man bei der Akupunktur Nadeln verwendet. Ich wende in meiner Praxis Ohr-, Körper- , Schädel- und Laserakupunktur an. Den meisten ist v.a. aber die Körperakupunktur bekannt. Und für Kinder biete ich die japanische Kinderakupunktur Shonishin an, welche nicht invasiv ist und sehr wirksam ist bei Erkältungen, Verdauungsbeschwerden und einiges mehr.
Die Akupunktur eignet sich besonders gut für Schmerzen im Bewegungsapparat und Kopfschmerzen, Allergien, Erkältungskrankheiten, Urologische Beschwerden wie zum Beispiel Harnwegsinfekte, Magen-Darmbeschwerden, Geburtsvorbereitung und Raucherentwöhnung.
Meistens macht man bei chronischen Beschwerden 8 – 10 Sitzungen im Abstand von 1 mal pro Woche. Bei akuten Beschwerden ist meist weniger notwendig und macht man 2 -3 mal pro Woche. Die Erfolgsquote ist relativ gut.
Der Erfolg hangt von der richtigen individuellen Diagnostik ab und von der optimalen Punktekombination.
Die Erstbehandlung kostet 80 Euro, folgende Sitzungen jeweils 50 Euro.
Einige Krankenkassen übernehmen einen kleinen Betrag, jedoch die NÖ und Wr. GKK eher nicht. Wenn dann nur für die Ordination einen minimalen Betrag.
Wer noch keine Akupunkturbehandlung hatte, hat zum Teil völlig falsche Erwartungen, wenn er daran denkt, dass Nadeln in die Haut gestochen werden. Aber die Einstiche sind kaum zu spüren, da die Nadeln so fein sind. Da die Wirkung von Akupunktur so weitreichend ist, sowohl über das Nervensystem, wie auch über die Hormone wirkt und dabei regulierend auf Fehlfunktionen wirkt, sogar eine harmonisierende Wirkung auf die Psyche hat, ist es immer einen Versuch wert, diese alternative Heilmethode in Betracht zu ziehen. Wir danken Felicia May Ling Nemec für dieses informative Gespräch.