Aikido ist eine japanische Kampfkunst, bei der man es dem Gegner defensiv unmöglich machen will, seinen Angriff durchzuführen. Es geht somit hauptsächlich darum, die Kontrolle über den anderen zu haben. Die Friedfertigkeit dieses Sportes wird bereits aus der ersten Silbe “Ai” ersichtlich, was so viel wie Harmonie bedeutet. Judo stammt ebenfalls aus Japan. Die Kampfsportart folgt dem Namen nach der Philosophie des sanften, flexiblen Weges. Hier ist es zentral, sowohl Körper als auch Geist bestmöglich einzusetzen, wenn man im Kampf auf einen Gegner trifft.
János Sziber wurde 1967 in Ungarn, Szombathely geboren. Seit 1983 beschäftigt er sich neben seiner Arbeit mit Aikido. Früher arbeitete er zunächst als Polizist und später bei einer Krankenkasse, was der Tätigkeit entsprach, die er an der Universität studiert hatte. Heute ist er als Trainer in einem Sportverein tätig und organisiert die Arbeit des Vereins. Dank internationaler Kontakte zu anderen Aikido-Vereinen gelingt es ihm, häufig gemeinsam Trainings und Lehrgänge zu planen. In seiner Arbeit wird er von zwei bis drei weiteren Personen unterstützt.
Als ich jung war, habe ich mir immer verschiedene Kampfsportarten angesehen. Eines Tages ging ich in einen Verein, in welchem Aikido und Judo gelehrt wurde. In beiden Sportarten habe ich Prüfungen abgelegt, aber später verpflichtete ich mich mehr dem Aikido. Das Besondere an diesem Sport ist die unsichtbare Kraft und die Bewegungen, die ein Zuschauer nicht erkennen kann.
Judo ist ein Wettkampfsport und Aikido ist eine Kampfkunst. Jedes Jahr haben wir einen Tag, an dem man beide Sportarten ausprobieren kann. Mehrmals im Jahr halten wir verschiedene Lehrgänge ab, bei denen die Sportler ihre Kenntnisse vorzeigen können. Die Eltern der Kinder können auch mit ihrem Kind mittrainieren, ausprobieren und zusammenarbeiten.
Im Judo benutzen wir nur unsere Hände, aber im Aikido gibt es Waffen, die wir nur Boken und Jo nennen. Boken ist ein Schwert, das man auch in Samurai-Filmen sehen kann. Jo ist ein langer Stab, mit dem die Menschen sich selbst unterstützen – aber es ist auch ein Kampfwaffe, mit der man den Gegner angreifen kann. Mit beiden Waffen gibt es sehr viele Techniken, um zu kämpfen und sich selbst zu verteidigen.
Natürlich gibt es Graduierungen in beiden Kampfsportarten. Bei beiden Sportarten braucht macht man meiner Ansicht nach mindestens fünf bis sechs Jahre, bis man den schwarzen Gürtel erreicht. Dazu gehört aber kontinuierliche und ausdauernde Arbeit. Meiner Meinung nach ist das größte Problem, dass die Leute keine Geduld haben – sie möchten alles auf einmal haben. Der Großteil der Arbeit kommt erst, nachdem man den schwarzen Gürtel erreicht hat, da das wirkliche Wissen erst mit viel Übung entsteht.
Aikido und Judo sind beides Sportarten, die viel Geschick, Kraft und Ausdauer benötigen. Sie ähneln sich in manchen Punkten wie der Graduierung – doch gibt es auch viele Unterschiede. Zunächst wird Aikido im Gegensatz zum Judo nicht als Kampfsport bezeichnet, sondern als Kampfkunst. Neben dieser grundsätzlichen Unterscheidung sind auch die Methoden verschieden. Beim Judo kämpft man lediglich mit den Händen – beim Aikido werden auch Schwerter eingesetzt. Sowohl Judo als auch Aikido stellen spannende Sportarten dar, die von Kindern wie auch Erwachsenen ausprobiert und gelernt werden können.